Insolvenz

Modehandel K&L wagt mit vier Münchner Kanzleibüros die Sanierung

Autor/en
  • Ludger Steckelbach

Die Weilheimer Modehandelskette K&L hat ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Das Unternehmen gibt an, die Marktentwicklung im September habe zu katastrophalen Umsatzeinbrüchen geführt. Knapp 1.200 Mitarbeiter hoffen auf die Sanierung eines der größten Sanierungsfälle des laufenden Jahres.

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Christian Gerloff
Christian Gerloff

Restrukturierungen sind allerdings nicht neu für das Unternehmen, sondern spätestens seit 2013 ein Thema. Damals beriet Gleiss Lutz die Gründerfamilie Ruppert. Der Textilhändler firmierte seinerzeit als K&L Ruppert. Mitglieder der Familie Ruppert sind weiterhin mit dem Unternehmen verbunden, etwa über die Nutzung von Immobilien. Im Markt ist bekannt, dass aus dem Gleiss Lutz-Team der Münchner Partner Dr. Ralf Morshäuser hier seit Jahren mandatiert wird und auch die neuerliche Sanierung begleitet.

Der aktuelle Umbauprozess wurde bereits 2017 eingeleitet. Der im Februar veröffentlichte Jahresabschluss 2016 der Gebr. Ruppert Familienstiftung wies einen Rückgang des Eigenkapitals von 75 auf 42 Millionen Euro und einen Jahresfehlbetrag von 15 Millionen Euro aus.

Schartl_Oliver
Schartl_Oliver

Die Münchner Kanzlei Gerloff Liebler hat das Verfahren bereits mit vorbereitet. Ihr Partner Dr. Christian Gerloff wurde von der Gesellschafterversammlung nun zum Chief Restructuring Officer ernannt. Gerloff verfügt über viel Branchenerfahrung. Er begleitete große Verfahren wie Escada, Laurèl und Wöhrl. Sein Associate Dr. Christian Schmitt berät das Unternehmen insolvenzrechtlich.

Auf Vorschlag des Unternehmens wurde Oliver Schartl aus der ebenfalls in der Landeshauptstadt beheimateten Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen zum vorläufigen Sachwalter ernannt.

Thomas Laskos
Thomas Laskos

Gleichfalls in München holte sich der K&L-Geschäftsführer Jens Bächle juristische Unterstützung: Aus der Kanzlei Laskos beraten ihn Namenspartner Dr. Thomas Laskos und  Associate Dr. Vincent Braunschweig insolvenz- und gesellschaftsrechtlich. Laskos war dem Gesellschafter empfohlen worden. Dem Vernehmen nach hat K&L keine eigene Rechtsabteilung, die mit dem Verfahren befasst wäre.

K&L bietet Geschäfts-, Freizeit- und Sportbekleidung sowie Trachten an. Die 57 Filialen der Modekette liegen zum großen Teil in Süddeutschland. 120 Millionen Euro setzte K&L im vergangenen Jahr um. Der ehemalige Finanzvorstand Jens Bächle hatte das Unternehmen im September 2017 von der Gründerfamilie im Wege eines Management-Buy-Outs übernommen. Die gesamte Bekleidungsbranche kämpft mit Umsatzeinbußen wegen der warmen Witterung.

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