Allen & Overy holt in Düsseldorf Dr. Jens Matthes (39) von Linklaters als Partner dazu. Der Spezialist für Gewerblichen Rechtsschutz soll das deutsche IP-Team zügig wiederausbauen und leiten. Seit gestern hat die Kanzlei keinen IP-Partner mehr. Nadine Herrmann verabschiedete sich mit sechs Associates und eröffnete für Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan ein Büro in Hamburg (mehr…).
Schon im vergangenen Jahr hatte Allen & Overy ein Team an Quinn Emanuel verloren, die damit den Schritt nach Deutschland machte. Mit dem Team um den Top-Patent-Prozessexperten Marcus Grosch angelte sich die US-Kanzlei dafür eine sehr renommierte Einheit (mehr…).
Der genaue Eintrittszeitpunkt von Matthes steht noch nicht fest. Sein Einstieg überschneidet sich zeitlich aber nur zufällig mit Herrmanns Weggang. Mit Matthes gewinnt Allen & Overy einen Partner, der sich in den vergangenen Jahren einen guten Namen erarbeitet hat. Matthes war bis auf eine kurze Zwischenstation bei Bird & Bird rund ein Jahrzehnt für Linklaters tätig. Fachlich ist er breit engagiert und berät unter anderem im Marken-, Design- und Patentrecht, sowie bei Lizenzierungen und der Übertragung und Verwertung geistiger Eigentumsrechte.
Bei Linklaters war er zuletzt der einzige verbliebene IP-Spezialist und begleitete häufig Transaktionen, so etwa größere Zukäufe des US-Konzerns Johnson Controls (mehr…). Erst unlängst hatte die Kanzlei entschieden, Matthes zum Partner zu machen. Diese Entscheidung kam jedoch offensichtlich zu spät, um den IP-Experten vom Wechsel in den Status des Equity-Partners bei Allen & Overy abzubringen. Darüber hinaus sieht Matthes im künftigen Zuschnitt der IP-Arbeit bei Allen & Overy mehr Perspektiven: „Allen & Overy bietet mir gerade auch bei der eigenständigen IP-Beratung ein einzigartiges internationales Netzwerk mit hervorragenden IP-Anwälten in Europa, in den USA und in China. In diesem Umfeld meine Erfahrung bei der Entwicklung einer erfolgreichen Praxis einzubringen, ist für mich sehr reizvoll“, sagte Matthes.
Das Düsseldorfer Büro soll dabei zum Zentrum der neuen IP-Praxis werden. Die Stadt gilt als wichtigster europäischer Standort für Patentprozesse und untermauerte diese Stellung zuletzt durch die Entscheidung, eine dritte Patentstreitkammer einzurichten (mehr…). Matthes soll nicht der einzige Zugang auf Partnerebene bleiben. Auch die Arbeit in Patentprozessen will die Kanzlei zeitnah wieder besetzen. Der Wiederausbau eines schlagkräftigen Teams dürfte jedoch schwer werden. In den vergangenen Jahren war es der Kanzlei nicht gelungen, das Feld strategisch und kontinuierlich auf breiter Ebene zu stärken. Dass sie etwa einen erfolgreichen jüngeren Partner wie Grosch nicht halten konnte, war dafür nur ein Beispiel.
Allen & Overy zeigte zuletzt auch in anderen Gebieten Expansionswillen und stärkte Praxen wie etwa Arbeitsrecht (mehr…), Bank- und Finanzrecht (mehr…) sowie Öffentliches Recht (mehr…). (René Bender)