In den vergangenen Wochen hatte Unternehmer Rüdiger Wenk, Eigentümer des Unternehmens Lesensart, bereits einige der früheren Weltbild-Filialen geschlossen, die seit Februar in dessen Besitz waren. Auf seiner Internetseite listete Lesensart zuletzt weniger als 60 Filialen auf.
Der Weltbild Verlag gehörte früher der katholischen Kirche und rutschte Anfang 2014 in die Pleite: Das Augsburger Amtsgericht bestellte damals Arndt Geiwitz von Schneider Geiwitz & Partner zum vorläufigen Insolvenzverwalter der Verlagsgruppe. Dieser löste zunächst das Weltbild-Filialgeschäft aus dem Vertriebsverbund heraus und übertrug es allein auf Weltbild. Im Mai 2014 schien Weltbild zunächst gerettet: Investor Paragon plante, ins Unternehmen einzusteigen. Doch die Übernahme platzte. Neuer Investor wurde das Düsseldorfer Familienunternehmen Droege Group. Dieses verkaufte schließlich Anfang des Jahres mehr als die Hälfte der Filialen – 67 von ihnen gingen an den bis dahin weitgehend unbekannten Unternehmer Wenk aus Ahaus.
Betriebswirt Ulrich Zerrath aus Recklinghausen im Ruhrgebiet wird seit 25 Jahren von den Amtsgerichten Münster, Bochum, Essen, Dortmund, Duisburg, Nordhorn, Osnabrück, Arnsberg zum Insolvenzverwalter und Sachwalter bestellt. Zerrath wird oft mit den Insolvenzen mittelständischer Unternehmen beauftragt, betreute aber auch beispielsweise den damaligen Handball-Erstligisten HSG Nordhorn 2009 im Insolvenzverfahren.