Grund dafür war vor allem die wiedererstarkte Beratung bei Unternehmensverkäufen und -fusionen.
Damit haben die JUVE-Top-50-Kanzleien die Negativschlagzeilen der Krisenjahre 2008 und 2009 vorerst weit hinter sich gelassen. Noch im Jahr 2009 verzeichneten 22 der 50 Kanzleien im JUVE-Umsatz-Ranking ein Minus. Zudem reduzierten 28 von 50 Kanzleien damals ihre Teams.
Ganz anders das aktuelle Bild: Beim Blick auf die Umsatzzahlen 2010/11 gibt es nur noch sechs Kanzleien mit gesunkenem Umsatz, weitere sechs stagnieren oder verzeichnen ein minimales Plus von unter einem Prozent. Dagegen weisen 36 der Top-50-Kanzleien ein Umsatzwachstum von über drei Prozent auf.
Eine Erholung auf ganzer Linie, denn die Kanzleien bauen auch ihre Teams wieder aus – die Zahl aller Berufsträger hat mit 7.480 praktisch wieder den Vorkrisen-Wert von 2008/09 erreicht.
Doch das allgemeine Hoch bedeutet nicht automatisch eine Rückkehr zu Vorkrisen-Verhältnissen. Wie sehr der Markt sich gewandelt hat, zeigt ein Beispiel: In diesem Jahr steht erstmals CMS Hasche Sigle auf Platz 2 der umsatzstärksten Kanzleien nach Freshfields Bruckhaus Deringer. CMS verweist mit einem Umsatz von 212 Millionen Euro Hengeler Mueller auf Platz 3.
Es ist insofern auch der Sieg eines Geschäftsmodells: CMS punktet mit ihrer breiten Aufstellung und steht damit an der Spitze eines Trends. Viele Kanzleien im diesjährigen JUVE-Umsatz-Ranking „kaufen“ Marktanteile, indem sie stark in ein mittel- bis niederpreisiges Geschäft gehen.
Dies ist auch ein Gegenmodell zu den zum Teil global tätigen Transaktionskanzleien. Bei Großdeals werden die höchsten durchschnittlichen Umsätze erzielt. Und dieses Segment wird weiter von Kanzleien wie Freshfields Bruckhaus Deringer, Hengeler Mueller und Linklaters dominiert.
Für dieses Segment wird die internationale Konkurrenz mehr und mehr zur eigentlichen Messlatte. (Ulrike Barth, Jörn Poppelbaum)
Detaillierte Informationen finden Sie erstmals auch online (mehr…).