Die neue Einheit mit Hauptsitz in Ulm firmiert künftig unter PFP Prof. Flohr & Partner und konzentriert sich auf die Beratung im Kartell- und Vertriebsrecht. Neben Flohr und Treumann steigen die beiden ehemaligen PF&P-Anwälte Prof. Dr. Kai-Thorsten Zwecker (38) und Christian Langbein (37) als Partner ein. Der bisherige PF&P-Namenspartner Prof. Dr. Klaus Fett (69) zieht sich zum Ende des Jahres aus der Partnerschaft zurück, wird aber weiterhin als of Counsel tätig sein.
Die neue Kanzlei startet an fünf Standorten in Deutschland und zwei im Ausland. PF&P bringt ihre bisherigen Standorte Heidelberg, Stuttgart und Ulm sowie Brüssel samt der rund zehn dort tätigen angestellten Anwälte ein. Hier liegt der Schwerpunkt traditionell im Kartellrecht. In Erfurt, wo neben Treumann zwei Associates tätig sind, liegt der Fokus auf dem Franchiserecht. Zu den Mandanten dort zählt unter anderem das Massivhaus-Franchisesystem Town & Country. LECP, die bisherige Kanzlei Treumanns, ist eine MDP, die auch eine Unternehmensberatung für Franchise unterhält.
Von Tigges spaltet sich das von Flohr geführte Büro in Kitzbühel ab. Mit ihm wechseln auch die Associates Dr. Rosmarie Aigner, Dr. Amelie Pohl sowie Dirk Fissl und Dr. Philipp Feldmann in die neue Einheit. Die Anwälte beraten im Kartellrecht, zum Beispiel im Zusammenhang mit dem sogenannten Speditionskartell, sowie im Vertriebsrecht, wo beispielsweise Intersport Österreich und das Franchisesystem Schärf Coffeeshop zu ihren Mandanten zählen. Flohr und Fissl sind in Deutschland als Rechtsanwälte zugelassen und werden auch in Düsseldorf tätig sein. Für diesen Standort laufen zudem Gespräche mit einem weiteren Anwalt, der unter anderem bei Finanzierungsfragen im Zusammenhang mit Franchisesystemen beraten soll.
Auch Albrecht Schulz (69), der erst vor rund einem Jahr zur Eröffnung des Münchner Büros als of Counsel zu Tigges kam, schließt sich PFP an. Der renommierte Vertriebsrechtler kam seinerzeit von CMS Hasche Sigle, wo er wenige Monate zuvor altersbedingt ausgeschieden war (mehr…). Er wird von Stuttgart aus tätig sein.
In Österreich will die neue Kanzlei auch in Linz mit einem eigenem Büro präsent sein. Dort gibt es derzeit einen Kooperationspartner, der künftig ebenfalls unter PFP firmieren soll. Daneben soll in Kürze auch in München ein Büro mit einem Fokus auf Kartellrecht und Medienkartellrecht eröffnet werden.
Hintergrund der Abspaltung von Tigges sind Differenzen über die künftige Ausrichtung der Kanzlei. „Ein Büro in Österreich ist nicht mehr Teil der Strategie bei Tigges“, sagte Namenspartner Dr. Michael Tigges. Zudem läute man den Generationenwechsel im Vertriebsrecht ein. Bei der insbesondere im Franchiserecht anerkannten Kanzlei verbleiben mit Marco Hero in München sowie Joachim Klapperich und Rita d’Avis in Düsseldorf drei anerkannte Partner sowie drei Associates in dem Bereich. Tigges plant, die Praxisgruppe weiter auszubauen und mit den Bereichen Gesellschaftsrecht, Steuerrecht, Arbeitsrecht und Logistik in Düsseldorf sowie Markenrecht in München stärker zu verzahnen.