40 unter 40

Lehrjahre bei den Christophs

Sie haben im Rechtsmarkt bereits von sich reden gemacht – und sie haben ihren 40. Geburtstag noch nicht gefeiert: die JUVE ‚40 unter 40‘. Heute: Dr. Jan Wildhirth.

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Das sagt JUVE

Anwalt, Tech-Pionier, Businessberater: Jan Wildhirth ist ein Mann mit vielen Hüten. Mit 38 hatte er schon mehr Jobs als die meisten Juristen in ihrem ganzen Berufsleben. Der Bucerius-Absolvent begann seine Karriere 2015 als Associate bei Freshfields Bruckhaus Deringer in Hamburg, wechselte nach anderthalb Jahren zu Axel Springer und baute für den Konzern das auf digitale Geschäftsmodelle spezialisierte Beratungshaus Hy mit auf. „Ich habe viel von Christophs gelernt“, sagt Wildhirth: bei Freshfields von Corporate-Partner Prof. Dr. Christoph Seibt, bei Springer von dem Journalisten, Manager und Digitalvordenker Christoph Keese. „Beide zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihren Mitarbeitern vertrauen und ihnen früh Verantwortung übertragen“, sagt Wildhirth. „Das tue ich auch.“ Dazu hat er reichlich Gelegenheit, denn an Mit‑ arbeitenden mangelt es nicht: 2019 war Wildhirth einer der Gründer des Legal-Tech-Dienstleisters Eagle, 2022 wurde er Partner bei Fieldfisher. Dort ist er zugleich Geschäftsführer von Fieldfisher X, einer eigenen Gesellschaft für skalierbare und technologiegestützte Rechtsdienstleistungen. Das knapp 20-köpfige Team bearbeitet Massenverfahren für Unternehmen, regulierte Branchen und den öffentlichen Sektor.

Das sagen andere

„Ich schätze an ihm seine Begeisterungsfähigkeit für neue Themen und bewundere den Mut, etwas einfach mal zu probieren, und sodann seinen Enthusiasmus, auch große Aufgaben zu schultern.“ (Prof. Dr. Rüdiger Veil, LMU München, Wildhirths Doktorvater)

Jan Wildhirth wirft gerne einen Blick in die Welt von morgen. Am Futurium in Berlin. (Foto: Andreas Anhalt / JUVE Verlag)

Das sagt Jan Wildhirth selbst

Über welches Thema können Sie eine 30-minütige Präsentation halten, ohne jede Vorbereitung?
Da hab ich ein paar im Ärmel. Digitalisierung von Rechtsdienstleistungen durch Legal Operations und Technology, Massenklagen in Deutschland …

Wenig überraschend! Gibt es etwas nicht Berufliches?
Ja! Japan. Geschichte, kulturelle Eigenheiten und Reiseziele – gern auch mehr als 30 Minuten.

Was wird in den nächsten zwölf Monaten der wichtigste Markttrend in Ihrem Fachgebiet sein?
Das Thema Prozessfinanzierung wird stärker in den Fokus rücken. Wir werden noch mehr Fantasie aller Marktbeteiligten sehen, und die Kosten für die Durchsetzung von Verbraucherrechten werden immer seltener von den Prozessbeteiligten getragen werden. Zudem wird es spannend zu sehen, wie sich der Markteintritt von amerikanischen ‚Class Action‘-Kanzleien auf den deutschen und europäischen Markt auswirkt.

Wo haben Sie Ihr erstes eigenes Geld verdient und was haben Sie davon gekauft?
Mein erstes Geld habe ich für das Austragen von Postwurfwerbung verdient. Gekauft habe ich mir damals 4 MB Arbeitsspeicher für meinen 486er: Kosten 400 D-Mark. Unfassbar heute.

Du oder Sie?
Ganz klar Du. In einem internationalen Arbeitsumfeld geht es ohnehin nicht anders. Ich lache immer noch gerne, wenn ich an meine erste Zeit als Anwalt denke. Damals wurde sich in der Kanzlei noch gesiezt. Aber natürlich nicht im Call mit Amerikanern oder Engländern. Man hat sich also im Call mit der Mandantin geduzt und in der anschließenden Nachbesprechung wieder gesiezt. Als mir das zum ersten Mal passiert ist, kam ich mir vor wie in einem Loriot-Sketch.

Greatest Hits

  • Wurde 2022 erster Partner für Legal Technology und Operations bei Fieldfisher. „Inzwischen erkennen immer mehr Kanzleien, dass das Modell der Unterscheidung zwischen Rechtsanwälten und Business-Service-Mitarbeitern nicht mehr zeitgemäß ist. Fieldfisher X ist bei uns kein Service, sondern ein Profitcenter, das den Geschäftserfolg treibt. Ich bin überrascht und ein wenig stolz, wie schnell auch andere dieses Modell für sich entdecken.“

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