Aus dieser Position heraus ist Glaser mit den aufsichtsrechtlichen Vorgaben für Finanzinstitute bestens vertraut. Sie arbeitete beim DSGV seit 2005 in der Abteilung Sparkassenpolitik und Bankaufsicht. Dort war sie für regulatorische Eigenmittelanforderungen verantwortlich. Zudem gehörten die internationalen, europäischen und deutschen aufsichtsrechtlichen Vorgaben zu ihrem Zuständigkeitsbereich, also die Regelwerke Basel II bis Basel IV, CRR und CRD sowie das KWG. Später zählte auch das Sanierungs- und Abwicklungsregime nach nationalen und EU-Regeln zu ihren Aufgabenfeldern.
Eigenmittel im Blick
Glaser ist auch als Steuerberaterin qualifiziert und startete ihre Karriere im Jahr 2000 bei PricewaterhouseCoopers in Berlin im Prüfungsbereich. Von dort wechselte sie 2004 zum Deutschen Steuerberaterverband. Sie bringt also die betriebswirtschaftliche Kompetenz mit, die für die Beratung zu Eigenmittelfragen und Risikopositionen im Bankensektor unerlässlich ist. Auf diesem Gebiet werden voraussichtlich auch die Nachhaltigkeitsvorgaben der Europäischen Union, etwa in der Sustainable-Finance-Regulierung, für Beratungsbedarf sorgen.
Lindenpartners erweitert mit dem Zugang von Glaser ihr Know-how in diesem Kernbereich des Bankaufsichtsrechts. Denn die Kanzlei sieht Potential in der hoch spezialisierten Beratung gegenüber den Aufsichtsbehörden, etwa für Fintech-Unternehmen sowie große Sparkassen und Volksbanken. Zu ihren Mandanten zählen unter anderem die Berliner Sparkasse, die Berliner Volksbank und die Kreissparkasse Ludwigsburg.
Zu Unzer gewechselt
Insgesamt zählt die finanzaufsichtsrechtliche Praxis von Lindenpartners aktuell vier Equity-Partner, zwei Salary-Partnerinnen und fünf Associates. Erst Ende 2022 hatte allerdings die Zahlungsverkehrsexpertin Dr. Kati Meister die Kanzlei verlassen und sich dem Finanzdienstleister Unzer angeschlossen.
Zuvor verzeichnete die bank- und finanzrechtliche Praxis 2022 bereits zwei Weggänge: Die in der Kryptoszene für ihre bank- und wertpapieraufsichtsrechtliche Beratung anerkannten Partner Dr. Robert Oppenheim und Eric Romba wechselten im Frühjahr zu Osborne Clarke. Im Herbst 2021 schloss sich dagegen der Finanzierungsspezialist Michael Kohl der Kanzlei an, der zuvor bei Weil Gotshal & Manges in Frankfurt arbeitete.