Ob es um die Aufbereitung unstrukturierter Massendaten mittels E-Discovery oder um Dokumentenprüfung und -kodierung geht – US-Kanzleien setzen für diese Aufgaben zunehmend externe Dienstleister ein. Die Analysten des Berichts ‚Alternative Legal Services Providers 2023‘ des Thomson Reuters Institute schätzen den Markt in den Vereinigten Staaten am Ende des Steuerjahres 2021 auf 20,6 Milliarden Dollar. Gegenüber der vor zwei Jahren veröffentlichten Bilanz enstpreche das einem Zuwachs von 45 Prozent, zitiert Law.com die aktuelle Studie.
Kanzleien und Rechtsabteilungen signalisieren zudem, dass sie dem Thema in den kommenden fünf Jahren noch einmal mehr Ressourcen widmen wollen. Besonders bei kleinen und mittelgroßen Kanzleien schlägt der Trend jetzt durch: 15 Prozent der kleinen und 16 Prozent der mittelgroßen Einheiten sprechen von einer absehbar stärkeren Zuwendung. Vor zwei Jahren fielen die Zahlen mit zwei und drei Prozent noch kaum ins Gewicht. Bei großen Kanzleien wuchs der Anteil der Marktteilnehmer, die einen absehbar stärkeren Einsatz anstreben, von 16 auf 23 Prozent an. Experten sehen die Corona-Pandemie als Brandbeschleuniger dieser Entwicklung.
Die von Kanzleien und Inhouse-Juristen genannten Gründe für den Einsatz der alternativen Dienstleister haben sich kaum verändert. Dazu zählen der Zugang zu spezialisiertem Fachwissen und Technologie. Auch die Deckung eines Bedarfs, ohne dass dafür die Mitarbeitendenzahl erhöht werden muss, ist für viele ausschlaggebend. Große Kanzleien bauen dem Bericht zufolge zunehmend ihre eigenen alternativen Rechtsdienstleister auf. Seit 2015 sei dieser Markt um 589 Prozent gestiegen. Der Umsatz damit liege in Milliarden-Dollar-Höhe, Tendenz weiter steigend.