Während die letzten Ausläufer des Dieselskandals und der Corona-Pandemie noch immer die Justiz beschäftigen, nehmen neue Themen immer mehr Raum ein. Das zeigen unsere aktuellen Rankings für Dispute Resolution. Sie umfassen führende Praxen für Prozesse vor staatlichen Gerichten, Schiedsverfahren, Produkthaftung – und neuerdings auch versicherungsrechtliche Streitigkeiten.
Ein brandaktuelles Thema: die zunehmende Unberechenbarkeit der US-Politik. Sie lässt nicht nur wegen der erratischen Zollpolitik Streitigkeiten etwa in Lieferbeziehungen erwarten. Sie zielt auch auf die Kanzleien selbst.
Weiterhin zieht der Rückzug deutscher Unternehmen aus Russland internationale Streitkomplexe nach sich, ein komplexes Zusammenspiel aus Verfahren vor staatlichen Gerichten in Russland und Deutschland sowie Schiedsverfahren. Es geht um Bankgarantien, Sanktionsrecht, Vollstreckung und Investitionsschutz. Für Banken sind in diesem Komplex etwa Noerr, A&O Shearman und Sernetz Schäfer im Einsatz. Ashurst, CMS Hasche Sigle, Linklaters, Latham & Watkins und andere streiten für Konzerne.
Neu im Ranking: PwC, Redeker und GvW
Für viele Kanzleien entwickelt sich vor allem das Geschäft mit Massenklagen rasant. Die Legal-Tech- und KI-gestützte Verarbeitung von riesigen Fallzahlen mit überschaubaren Teams eröffnet neue Möglichkeiten, sowohl auf Kläger-, als auch auf Beklagtenseite. Neben Platzhirschen wie Freshfields, die bereits seit Jahren eine eigene Mass Claims Unit betreibt, fassen Akteure Fuß, die vor wenigen Jahren selten in Massenverfahren zu sehen waren. Dazu zählen PricewaterhouseCoopers Legal, Redeker Sellner Dahs und GvW Graf von Westphalen. DSGVO, Onlineglücksspiel und AGB-Klauseln haben dabei den Dieselkomplex abgelöst.
Insgesamt lässt sich der Litigation-Boom auch daran ablesen, dass zahlreiche Einheiten ihre Associate-Riege massiv ausgebaut haben, darunter Busse Disputes, White & Case und Neuwerk.
Dass auch die österreichischen IP/IT-Praxen sich dynamisch entwickeln, zeigen unsere neuen Rankings zum dortigen Beratermarkt. Eine Mischung aus gesetzlichen Neuregelungen und technischen Errungenschaften hat für eine hohe Nachfrage gesorgt, vor allem in der IT- und datenschutzrechtlichen Beratung. Die führenden Köpfe in den Rechtsgebieten IT und IP in Österreich kommen aus internationalen Großkanzleien, dem Mittelstand und aus spezialisierten Boutiquen.
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