Kessler berät schwerpunktmäßig im Bereich strukturierte Finanzierungen und begleitet vor allem Darlehensnehmer und Fonds. Er kam Anfang 2013 zu Oppenhoff, arbeitete zunächst von Köln aus und eröffnete im Sommer desselben Jahres den Frankfurter Standort. Zum Einstieg bei Oppenhoff brachte er viele Banken- sowie Industriekontakte mit. Zuvor war er lange Jahre Managing-Partner von Sidley Austin in Deutschland gewesen. Die US-Kanzlei hatte 2014 ihren einzigen deutschen Standort in Frankfurt geschlossen, gab allerdings kürzlich bekannt, wieder in München zu eröffnen.
Dass Kessler der Kanzleiwelt den Rücken kehrt, begründet er damit, dass er nach rund rund zwei Jahrzehnten im Anwaltsmarkt nun einen anderen Lebensentwurf anstrebe. Die universitäre Berufswelt ist für Kessler nichts Neues: Seit 2011 ist er Lehrbeauftragter für Gesellschafts- und Konzernrecht und das Recht der Unternehmensfinanzierung an der German Graduate School of Management and Law in Heilbronn, seit 2014 lehrt er an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht Wiesbaden.
Zurück bleibt ein Frankfurter Oppenhoff-Büro, das seit seiner Gründung nicht aus dem Schatten des übermächtigen Kölner Standorts treten konnte. Die Erwartungen der Kanzlei, sich einen Zugang zu Deutschlands wichtigstem Finanzplatz zu verschaffen, konnte das knapp zehn Berufsträger umfassende Büro bislang nicht in dem Maße wie erhofft erfüllen. Einige Fortschritte gab es im M&A: Dort betreut Partner Ronald Meißner beispielsweise das Mandat für einen international tätigen Automobilzulieferer.
Zudem stagniert das Frankfurter Büro zahlenmäßig schon länger – während die Equity-Partnerriege in Köln stetig wächst und Oppenhoff sich Ende 2015 mit dem bekannten Transaktionsspezialisten Christof Gaudig von Mayer Brown verstärkte. Auch die jüngsten Partnerernennungen Anfang des Jahres bezogen sich ausschließlich auf Köln. Nach Kesslers Weggang verbleiben im Frankfurter Büro zwei Equity-Partner: Neben Corporate-Partner Meißner arbeitet dort der Kartell- und Beihilferechtler Dr. Andrés Martin-Ehlers. Außerdem gehören zwei Salary-Partner und vier Associates zum Frankfurter Team.