Die Kommission Schiedsgerichtsbarkeit und Mediation, der Gropp-Stadler für mindestens drei Jahre angehören wird, gilt als Think Tank der traditionsreichen Schiedsinstitution. Dort werden die Regeln und Methoden zur Streitbeilegung von Vertretern der globalen Wirtschaft erarbeitet. Gropp-Stadler als Europa-Repräsentantin kann damit indirekt auch die strategische Ausrichtung der ICC im internationalen Wettbewerb der Schiedsinstitutionen beeinflussen.
Neben den insgesamt elf neuen Vizepräsidenten gehört auch der aktuelle ICC-Päsident Alexis Mourre dem Lenkungsausschuss an. Geleitet wird die Kommission nun von der bisherigen Stellvertreterin Carita Wallgren-Lindholm, Mitbegründerin der finnischen Konfliktlösungsboutique Lindholm Wallgren.
Gropp-Stadler ist seit rund zwanzig Jahren bei Siemens tätig. Seit Oktober 2014 überwacht sie als Lead Counsel Litigation sämtliche Rechtsstreitigkeiten des Konzerns. Mit einem weltweiten Team entwickelt sie Strategien für die Beilegegung der Konflikte, sowohl vor nationalen Gerichten als auch vor Schiedsgerichten. Davor führte sie ab 2009 mehrere Jahre die Abteilung Compliance Legal und amtierte als General Counsel in der Mobilitätssparte.
Gropp-Stadler ist nicht die erste Unternehmensjuristin aus dem Siemens-Konzern, die sich bei einer Schiedsorganisation engagiert. Ihre Vorgängerin Dr. Anke Sessler wurde 2014 in das Governing Board der Nicht-Regierungsorganisation International Council for Commercial Arbitration (ICCA) berufen. Kurz darauf wechselte Sessler zur US-Kanzlei Skadden Arps Slate Meagher & Flom. Zudem wird die Steuerkommission des ICC seit knapp drei Jahren von dem Juristen und Steuerchef des Siemens-Konzerns Dr. Christian Kaeser geführt.