40 unter 40

Sie erlebte den Redeker-Anwalt – und wollte auch Anwältin werden

Sie haben im Rechtsmarkt bereits von sich reden gemacht – und sie haben ihren 40. Geburtstag noch nicht gefeiert: die JUVE ‚40 unter 40‘. Heute: Dr. Roya Sangi.

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Das sagt JUVE

Karlsruhe im Jahr 2016: Vor dem Bundesverfassungsgericht wird ein Fall verhandelt, der nicht nur in die Rechtsgeschichte eingeht, sondern auch für Roya Sangi ein neues Kapitel im Buch ihres Lebens aufschlägt. Sie ist damals Anfang dreißig, eine talentierte Juristin, und sie absolviert ihre Referendariatsstage beim Bundesverfassungsgericht. Dort sind mündliche Verhandlungen eher die Ausnahme, aber zu Sangis Glück gibt es während ihrer Stage gleich mehrere bedeutende Fälle – vor allem diesen einen: Es geht um den Atomausstieg, den die Bundesregierung im Jahr 2011 beschlossen hat. Unter den Verfahrensbeteiligten ist auch der schwedische Energiekonzern Vattenfall, dem das Gericht eine Entschädigung zuspricht. An der Seite des Konzerns: Prof. Dr. Ulrich Karpenstein, Verfassungsrechtler bei Redeker Sellner Dahs. Als Sangi 2003 zum Jurastudium von Teheran nach Hamburg kommt, hat sie noch kein klares Berufsziel vor Augen.

Längere Zeit arbeitet sie wissenschaftlich, zwischen Erstem und Zweitem Staatsexamen macht sie in Barcelona einen Master in Philosophie. Als Sangi Karpensteins Plädoyer in besagter mündlicher Verhandlung erlebt, wird ihr klar: So etwas will sie auch machen. Sie will jetzt Anwältin werden. Wo? Na klar: Verfassungs- und Europarecht auf dem Niveau geht in Deutschland nur bei Redeker. Nur hier kann man sich ihrer Ansicht nach so intensiv mit ungeklärten Rechtsfragen auseinandersetzen.

Und das tut sie nun seit sechs Jahren. Anfang 2023 wird sie zur Counsel ernannt. Ein stolzer Tag in ihrer Karriere. Noch stolzer war sie allerdings am 12. November 2020. Da verkündete das Bundesverfassungsgericht, dass die Bundesregierung die Atomausstiegsentschädigung für Vattenfall neu regeln muss. Die hatte sich nämlich gegen die von der Bundesregierung vorgeschlagene Lösung gerichtlich zur Wehr gesetzt. Und wieder war Roya Sangi dabei. Dieses Mal als Anwältin des Konzerns.

Das sagen andere

„Tolle Anwältin, tolle Persönlichkeit“ (Wettbewerber)

Das sagt Roya Sangi selbst

Welches nichtjuristische Buch bedeutet Ihnen etwas?
Kafkas ‚Der Prozess‘

Was würden Sie tun, wenn Sie unendlich viel Geld hätten?
Schöne und gemütliche Wohnungen für Obdachlose bauen.

Wenn Sie eine berühmte Persönlichkeit treffen dürften: Wer wäre es und warum?
Jesus. Ich würde gern erfahren, wie er die Welt ertragen hat.

Wenn Sie Ihrem 30-jährigen Selbst einen Rat geben könnten: Welcher wäre das?
Who cares.

Ihr größter Fehler?
Kommt noch.

Was würden Sie gerne lernen?
Harfe zu spielen.

Roya Sangi mit „ihrem“ Kafka vor der Anhalter-Bahnhof-Ruine in Berlin. (Foto: Andreas Anhalt / JUVE Verlag)

Greatest Hits

  • Erstritt 2020 mit ihrem Team für Vattenfall den Beschluss des Verfassungsgerichts, dass Deutschland den Konzern wegen des Atomausstiegs entschädigen muss. In ihren Worten: „Vertretung von Vattenfall gegen das Entschädigungsverhinderungs-Phantomgesetz zum Atomausstieg vor dem Europäischen Gericht und vor dem Bundesverfassungsgericht.“

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