Strategieschwenk

Binz holt Prozessanwalt von Kasper Knacke

Die auf Begleitung von Familienunternehmen spezialisierte Boutique Binz & Partner setzt nun auch auf Schiedsverfahren und Prozesse. Dafür gewann sie vom Stuttgarter Wettbewerber Kasper Knacke den 46-jährigen Gesellschaftsrechtler Dr. Alexander Burger.

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Burger steigt offiziell zum April bei Binz ein. Er ist nach über zehn Jahren der erste Quereinsteiger, den die Kanzlei aufnimmt, seitdem Steuerrechtler Dr. Gerd Mayer im Jahr 1999 dazu gestoßen war. Mit Burger zählt Binz nun fünf Partner.

Burger war seit 1996 bei Kasper Knacke beschäftigt, davon viele Jahre als Partner.

Burger kennt seine neue Kanzlei schon lange und hat bereits regelmäßig mit ihr zusammen gearbeitet. Aktuell betreut er das von der Sozietät beim Landgericht Stuttgart initiierte Verfahren gegen die Porsche SE auf Sonderprüfung. Die Binz-Mandantin Deka Investment will hier die Rechtmäßigkeit der Abfindungszahlungen früherer Vorstände klären (mehr…). Auch beim Aufsehen erregenden Konflikt der Familienstämme des Süßwarenherstellers Haribo agierte Burger an der Seite von Binz (mehr…).

Vor diesem Hintergrund scheint sein Wechsel konsequent. Dennoch stellt er einen nicht unerheblichen Strategieschwenk dar. Denn die beiden bundesweit anerkannten, stark konkurrierenden Stuttgarter Unternehmensnachfolge-Boutiquen Binz & Partner und Hennerkes Kirchdörfer & Lorz setzten traditionell auf reines Beratungsgeschäft.

Neuausrichtung mit Seitenhieb

Binz hat ihre Auffassung nun geändert. „Wir halten es für einen strategischen Fehler, wenn andere Spezial-Kanzleien fast stolz darauf sind, ausschließlich beratend tätig zu sein“, so Binz-Partner Dr. Götz Freudenberg. „Sie können dann im Streitfalle das Mandat nicht mehr kompetent weiterbetreuen. Letztlich ist fast allen großen Erfolgen, die wir errungen haben, ein Schiedsverfahren vorausgegangen, mag sich auch der Streit selbst meist nur als Spitze des Eisbergs dargestellt haben. “

Marktbeobachter werten den Eintritt Burgers darüber hinaus als Signal, nun die eigene Nachfolge in der Kanzlei in die Hand zu nehmen. In der Außenwahrnehmung stand in den vergangenen Jahren stets Namenspartner Prof. Dr. Mark Binz (61) im Vordergrund. Nun könnte der erste Schritt getan sein, um eine Verbreiterung und Verjüngung der Praxis zu ermöglichen. (Jörn Poppelbaum)

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