Aktuell umfasst das Beiten-Büro dort vierzehn Berufsträger, darunter ein Equity- und drei Salary-Partner. Über die Pläne der Mitglieder, die nicht zu Gide wechseln, ist derzeit noch nichts bekannt. Beiten hatte 2004 als erste deutsche Großkanzlei ein Büro in Kiew eröffnet (mehr...). Die Leitung hatte jahrelang von Felix Rackwitz inne, seit 2009 gemeinsam mit Ries. Im vergangenen Jahr kehrte Rackwitz für neue Aufgaben nach Frankfurt zurück (mehr…).
Der deutsche Corporate-Anwalt Ries war seit 2004 bei Beiten und betreute zuletzt vor allem Projekte in den Bereichen Landwirtschaft und erneuerbare Energien. Sein Kollege Feliv gilt als einer der führenden Köpfe im ukrainischen Immobiliensektor. Darüber hinaus ist der Jurist im Prozess- und Schiedsrecht erfahren. Zum wechselnden Team gehört auch Salary-Partner Oleg Zagnitko. Er wird bei Gide zusammen mit Igor Kasovskiy die ukrainische Banking- & Finance-Praxis führen.
„Die Rahmenbedingen in der Ukraine und die sich daraus ergebenen Entscheidungen vieler Mandanten, nicht mehr in der Ukraine zu investieren, haben in der Partnerschaft zu dem Ergebnis geführt, den Standort zum 31.12.2013 zu schließen“, sagte Frank Obermann, Managing-Partner von Beiten. „Anders stellt sich die Situation in Russland und in China dar. Hier stellen wir ein zunehmendes In- und Outbound-Geschäft fest, was die Wichtigkeit unserer Standorte in diesen beiden Ländern unterstreicht.“
Beiten schließt mit Kiew schon das zweite Büro in Osteuropa. Im vergangenen Jahr wechselte das gesamte polnische Team zum österreichischen Mitbewerber Wolf Theiss (mehr...). Zudem entschloss sich auch Noerr im Sommer, die ukrainische Präsenz aufzugeben. Ihr früheres Team arbeitet nun zum großen Teil unter dem Namen Nobles weiter (mehr….).
Gide hofft auf besseren Zugang zu Österreich
Gide ist seit 2006 in Kiew aktiv (mehr…). Den dortigen Standort hat der deutsche Anwalt Karl Hepp de Sevelinges aufgebaut, welcher nun vom Pariser Büro aus die Osteuropa-Expansion Gides unterstützt. Das Büro wird zukünftig von Ries und dem Gide-Partner Bertrand Barrier gemeinsam geleitet.
Hepp de Sevelinges kennt das lokale Beiten-Team bereits seit vielen Jahren. „Mit ihnen können wir unsere Expertise im Bereich Immobilien- , Gesellschafts- und Bankenrecht in Kiew deutlich erweitern,“ sagte er. Einen leichteren Zugang zu Investoren aus Deutschland und Österreich erhofft sich Gide ebenfalls von dem neuen Team.
Gide zählt weltweit rund 600 Berufsträger und arbeitet in Deutschland in der Regel mit Gleiss Lutz zusammen. Die nicht exklusive Kooperation der beiden Kanzleien hatte sich im letztem Jahr intensiviert (mehr…) und führte auch zu einem engeren Kontakt zwischen Gide und Schönherr für Österreich.
Trotz der aktuellen Entwicklungen in der Ukraine und dem vorläufigen Scheitern des Assoziierungsabkommens mit Europa erwartet Gide ganz anders als Beiten, dass das Kiewer Büro auch in Zukunft hoch profitabel sein wird.
Gide steht – international gesehen – mit ihrem Engagement in der Ukraine nicht allein da. Die nordische Kanzlei Magnusson, die Anfang des Jahres nach Deutschland kam (mehr…), eröffnete nun zum Oktober in Kiew. Sie rekrutierte dafür ein zehnköpfiges Team aus internationalen Kanzleien und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Kurz darauf gründete Squire Sanders nach jahrelanger Zusammenarbeit mit der ukrainischen Rechtsberatungsfirma Salkom eine gemeinsame Bürogemeinschaft. Sie umfasst rund 30 Berufsträger und firmiert unter dem Namen Squire Sanders – Salkom International Association.