Die 41-jährige Richter, die das neue Büro leiten wird, begann ihre Karriere 2009 bei White & Case und wechselte nach Stationen bei CMS Hasche Sigle und der Bayer-Rechtsabteilung 2017 als Counsel zu Hausfeld. 2019 wurde sie Partnerin.
In Hamburg soll sie nun ein neues Team aufbauen, das perspektivisch mindestens ein halbes Dutzend Anwältinnen und Anwälte umfassen soll. Die Stadt gilt aus Kanzleisicht als besonders guter Bewerbermarkt: „Hamburg ist ein äußerst attraktiver Standort für das Recruiting“, sagt Dr. Alex Petrasincu, Managing-Partner der deutschen Büros von Hausfeld.
Quinn kommt nach Berlin, Hausfeld nach Hamburg
Der Schritt von Hausfeld lässt sich auch als Antwort auf eine andere große US-Litigation-Kanzlei in Deutschland lesen: Konkurrentin Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan, bereits seit zehn Jahren in Hamburg vertreten, hat im vergangenen Sommer den umgekehrten Weg beschritten – und an Hausfelds Hauptstandort Berlin ein neues Büro eröffnet. Erklärtes Ziel: junge Talente auf dem von Großkanzleien noch vergleichsweise weniger durchdrungenen Berliner Markt gewinnen. Nachdem Quinn also zu Hausfeld nach Berlin gekommen ist, kommt Hausfeld ein Jahr später zu Quinn nach Hamburg.
Europaweiter Ausbau
Insgesamt steht die Eröffnung eines weiteren Hausfeld-Büros in einer Reihe von Expansionsschritten der US-Kanzlei in Europa. Noch vor zehn Jahren war London der einzige europäische Standort. 2014 kam Brüssel hinzu, 2016 Berlin, 2017 Düsseldorf, 2018 Paris und 2020 Amsterdam.
Hausfeld ist als Klägerkanzlei in Deutschland vor allem in großen Kartellschadensersatzkomplexen tätig. Zu ihren Mandanten zählt etwa der Rechtsdienstleister Financialright mit großen Klagen gegen das Lkw-Kartell und gegen VW im Dieselskandal. Die Kanzlei vertritt aber auch Investoren in Anlegerklagen und Beschwerdeführer in Fällen von Marktmachtmissbrauch. Aktuell gehören in Deutschland etwa 30 Anwältinnen und Anwälte zum Team, darunter 4 Partner.