Weitere Modeinsolvenz

Beck und Baker Tilly übernehmen beim Schutzschirm für Lezard

Nachdem mehrere Rettungsmaßnahmen gescheitert sind, ist der unterfränkische Modehersteller René Lezard in die Insolvenz gegangen. Im Rahmen eines Verfahrens in Eigenverwaltung bestellte das Amtsgericht Würzburg Dr. Hubert Ampferl zum Sachwalter. Ampferl ist Partner im Nürnberger Büro von Beck & Partner. Zusätzlich kommt Restrukturierungsexperte Jens Weber von Baker Tilly Roelfs als Berater hinzu.

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Ampferl_Hubert
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Wie das Unternehmen mitteilte, bleiben die bisherigen Geschäftsführer Heinz Hackl und Thomas Schäfer im Amt. Begleitet werden sie ab jetzt neben Ampferl auch vom Frankfurter Baker Tilly Roelfs-Partner Weber. Der Rechtsanwalt und Steuerberater gehört seit 2011 zum Restrukturierungsteam von Baker Tilly, er kam damals von Schultze & Braun.

 Neben der Zukunft der rund 360 Mitarbeiter ist auch die Investition zahlreicher Anleger einer Mittelstandsanleihe ungewiss. Die 15-Millionen-Euro schwere Anleihe wäre im November fällig gewesen. Mehrfach hatten die Gläubiger zugesagt, die Zinsen zu stunden und willigten sogar in einen Verzicht von fast 40 Prozent ihrer Forderungen ein. All das war letztendlich umsonst, nachdem ein weiterer Kaufinteressent vor kurzem absprang und die Geschäftsführer sich nun zum Gang zum Insolvenzrichter gezwungen sahen. Der Fall Lezard reiht sich nahtlos ein in die Modeinsolvenzen von Wöhrl, Laurél, Rena Lange, Strenesse und Steilmann, die alle unter den niedrigen Margen und der Konkurrenz internationaler Ketten leiden.

Mit Ampferl bestellte das Würzburger Gericht einen der renommiertesten Insolvenzrechtler der Region zum Sachwalter. Beck & Partner gehörte in der Vergangenheit zu den am meisten bestellten Verwalterkanzleien in Deutschland – obwohl sie ausschließlich in Bayern praktiziert. Ampferl betreute zuletzt unter anderem die Insolvenz der Gießerei Luitpoldhütte und die des Garmischer Teileherstellers Alphaform. Zu seinen bekanntesten Verfahren gehört die Pleite der Großbäckerei Müller-Brot.

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