Kommentar

Wann hat das Gesundschrumpfen bei Clifford Chance ein Ende?

Schon wieder ein Minus! Das vierte Jahr in Folge gehen bei Clifford Chance die Umsätze in den Keller. Konnte sie im überaus guten Geschäftsjahr 2013/14 noch 196 Millionen Euro verbuchen, waren es zuletzt noch schlappe 175,6 Millionen. Das sind rund zehn Prozent weniger innerhalb von vier Jahren. Dabei hatte Managing-Partner Peter Dieners Ende 2014 die Partnerschaft auf Diät gesetzt: Neun Partner mussten die Kanzlei verlassen. Clifford komme nicht mehr auf die Füße, unkten damals Beobachter der Kanzlei.

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Mit dieser Prognose lagen sie falsch. Denn der Blick auf den Umsatz pro Berufsträger zeigt den eigentlichen Erfolg der wirtschaftlichen Entwicklung: Er lag 2013/14 noch bei vergleichsweise mageren 608.000 Euro. Damit wirtschaftete Clifford seinerzeit deutlich unproduktiver als etwa Wettbewerberin Linklaters mit 659.000 Euro. Und in diesem Jahr? Pro Kopf kamen bei Clifford 681.000 Euro zusammen. Das sind 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Vor allem aber zog Clifford am Magic Circle-Rivalen Linklaters vorbei, die die Produktivität nur um 0,3 Prozent steigerte und zuletzt 671.000 Euro pro Berufsträger umsetzte.

Ein konstanter Schrumpfkurs der Anwaltsriege nur der Produktivität wegen aber kann nicht das erstrebte Ziel von Clifford bleiben. Das aktuell kleine Minus von 1,6 Prozent muss einen Wendepunkt markieren, eine stabile Mannschaft muss das Minimalziel für das kommende Geschäftsjahr sein. Wie es gehen kann, zeigt wieder einmal Freshfields Bruckhaus Deringer. Sie knackte erstmals beim UBT die 800.000 Euro-Marke und bleibt damit unangefochtener Klassenprimus.

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