So verbesserte sich der Umsatz pro Partner um rund zehn Prozent, der Umsatz pro Equity-Partner stieg noch um gut sechs Prozent auf 3,59 Millionen Euro.
Die Kosten der zuletzt erfolgten personellen Restrukturierung in der Kanzlei schlugen zumeist bereits im Vorjahr zu Buche, so dass die Pro-Kopf-Profite nicht weiter geschmälert sein dürften. Insgesamt beschäftigte die Kanzlei im Vergleich zum Vorjahr acht Equity-Partner weniger, hielt aber die Anzahl der Berufsträger fast konstant. Der Umsatz pro Berufsträger sank daher um gut vier Prozent auf 476.000 Euro. Im Vorjahr und damit vor dem Personalab- und -umbau lagen beide Pro-Kopf-Umsätze deutlich im Minus.
Im Vorjahr war auch das Umsatzminus der deutschen Praxis mit 13 Prozent deutlich ausgefallen und das mit Abstand höchste der Top-10-Kanzleien in Deutschland. Aktuelle Vergleichszahlen liegen bislang nur für die deutsche Praxis von Lovells vor, die ein Umsatzminus von zwei Prozent verbuchte und auch bei den Pro-Kopf-Ergebnissen ein Minus verzeichnete (mehr…)
Die internationalen Kennzahlen hat Clifford bislang nicht bekanntgegeben. Jedoch zeichnet sich laut dem scheidenden Managing Partner Dr. Hans-Josef Schneider ab, dass der Umsatzanteil der deutschen Büros in britischen Pfund gerechnet bei etwa 13 Prozent liegen wird. Die Region Kontinentaleuropa insgesamt kommt auf rund 40 Prozent, London und der dazu gerechnete Nahe Osten auf 38 Prozent. Die asiatischen Büros haben an Gewicht gewonnen: Ihr Anteil stieg von acht auf zehn Prozent, wobei auch die absoluten Zahlen im Plus liegen.
Schneider, der sein Amt zum Jahreswechsel an Dr. Andreas Dietzel übergibt (mehr…), sagte, dass sich die personellen Umstrukturierungsmaßnamen erst mittelfristig auszahlen werden. Jedenfalls werde die Kanzlei weiter daran arbeiten, Kosten zu reduzieren. Das indische Dienstleistungs-Center etwa zählt inzwischen mehr als 300 Mitarbeiter.
Die Steuerrechtspraxis blieb im Vergleich zum Vorjahr nach Kanzleiangaben stabil. Die Immobilienpraxis der Kanzlei hatte dagegen 2009/10 ihr zweites schwieriges Jahr in Folge, so Schneider. Auch Private-Equity- und sonstige M&A-Deals sowie die damit einhergende steuerrechtliche Beratung blieben vergleichsweise rar.
Dr. Arndt Stengel, seit heute neuer Praxisgruppenleiter Corporate, zeigte sich aber unter dem Strich mit der Bilanz im Bereich Corporate zufrieden. Besonders stark hätte sich die Branchenfokussierung ausgezahlt, aber auch in allen Fragen der Corporate Governance sei eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Finance-Partner Michael Weller zeigte sich ebenfalls verhalten optimistisch in Bezug auf die weitere Entwicklung im Banking und Finance.
Das Ergebnis lässt sich mangels aussagekräfter Vergleichszahlen von Wettbewerbern derzeit kaum einordnen. Allerdings ist der verbesserte Umsatz pro Equity-Partner ein Beleg dafür, dass Clifford mit ihren relativ drastischen Personalmaßnahmen, die immerhin rund 15 Prozent der Partner betrafen, auf dem richtigen Weg ist. Bei der Produktivität der Berufsträger ist aber weiterhin Spielraum nach oben.