GSK Stockmann
Stand: 05.09.2022Auf den Punkt
Überwiegend mittelständisch orientierte Kanzlei mit tiefen Wurzeln im Immobiliensektor. Daneben etabliert im Finanzumfeld, u.a. bei Venture Capital u. innovativen Finanzierungen.
Analyse
GSK befindet sich nach einer grundlegenden Strukturreform im Stadium von Feinschliff u. Optimierung. Bislang hat sie vieles richtig gemacht, wie die zuletzt erfreulichen finanziellen Ergebnisse ebenso zeigen wie ein nach einer Corona-Pause wieder deutlicheres personelles Wachstum u. eine moderate Fluktuation. Entscheidend ist, dass sich Fortschritte nicht auf die Kernpraxis Immobilien beschränken, sondern über eine Vielzahl von Fachgebieten reichen – ein Erfolg, der sich erneut in Partnerernennungen spiegelt.
Die Immobilien- bzw. Transaktionspraxis präsentierten sich aber gewohnt stark, dank des Luxemburger Standorts auch bei Transaktionen mit alternativen Finanzierungen. Letzteres spielte bei der…
GSK befindet sich nach einer grundlegenden Strukturreform im Stadium von Feinschliff u. Optimierung. Bislang hat sie vieles richtig gemacht, wie die zuletzt erfreulichen finanziellen Ergebnisse ebenso zeigen wie ein nach einer Corona-Pause wieder deutlicheres personelles Wachstum u. eine moderate Fluktuation. Entscheidend ist, dass sich Fortschritte nicht auf die Kernpraxis Immobilien beschränken, sondern über eine Vielzahl von Fachgebieten reichen – ein Erfolg, der sich erneut in Partnerernennungen spiegelt.
Die Immobilien- bzw. Transaktionspraxis präsentierten sich aber gewohnt stark, dank des Luxemburger Standorts auch bei Transaktionen mit alternativen Finanzierungen. Letzteres spielte bei der Beratung von Hines beim Verkauf der Zalando-Zentrale eine Rolle. Aber auch Wohnungsdeals wie die Arbeit für die Becken-Gruppe beim Kauf einer Mehrheit an Industria Wohnen oder die politisch aufgeheizte Beratung der Dewoge bei der Rekommunalisierung von Berliner Wohnungen bestätigten die exzellente Positionierung u. die gute Kooperation aller erforderlichen Fachbereiche.
Zu den erfolgreichen Praxen gehört auch die für Venture Capital in Berlin. Sie versteht es, sich exzellent zu behaupten u. innovative Mandanten wie das Krypto-Start-up Unstoppable Finance oder den Plattformanbieter Branded zu gewinnen. Auch hier zeigt sich der Wert des Luxemburger Büros. Es rückt bei GSK immer klarer in eine Scharnierrolle für vernetzte Mandate, die in vielen anderen Kanzleien klassische Corporate-Praxen einnehmen.
Nicht nur von Luxemburg aus, auch in Deutschland entwickelt sich das banken- u. finanzierungsnahe Geschäft immer deutlicher zum Treiber der Gesamtentwicklung. Das gilt für die noch einmal personell verstärkte Arbeitsrechtspraxis ebenso wie für die Compliance-Beratung. Bei Letzterer übernehmen die Finanzexperten etwa auch die Beratung zur Geldwäscheprävention, während sich das Kern-Compliance-Team stärker der Realwirtschaft u. dem Schulterschluss mit Immobilien u. Öffentlichrechtlern widmet. Hier findet sich zugleich eine der wenigen ungenutzten Chancen bei GSK, denn gerade die Geldwäscheberatung hätte zu einer engeren Verbindung zwischen Finance u. Compliance führen können. Dass GSK dazu durchaus fähig ist, zeigt sich beim Querschnittsthema ESG, das die Kanzlei ebenfalls von der Finanzierungs- u. Asset-Management-Seite angeht. Die Mandatierung durch die Gothaer Versicherung für Fragen der ESG-Regulierung, aber auch vertriebsrechtlich geprägte Mandate belegen, dass GSK auf diesem neuen Feld früh u. fachlich breit mit von der Partie ist. Es wäre bedauerlich, gelänge es hier nicht, auch die Immobilien-, öffentlich-rechtlichen, Corporate- u. Compliance-Praxen – u. perspektivisch auch die Litigation-Praxis – ins Boot zu holen. Positive Erfahrung mit vernetzter Beratung hat die Partnerschaft jedenfalls inzwischen genug.
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Mandantenstimmen
Mandanten äußern sich im Allgemeinen zufrieden u. betonen oft die fachliche Kompetenz gerade im Immobilienumfeld. Auch das Luxemburger Büro wird für fachliche Qualität u. angemessene Honorarvorstellungen gelobt.
Perspektive
Weiterhin trägt die Partnerschaft den Wandlungsprozess der Kanzlei mit. Das Risiko eines Zerbrechens scheint gebannt. Je erfolgreicher GSK aber gerade auf gefragten Beratungsfeldern ist, desto eher wird es für den anwaltlichen Mittelbau attraktivere Angebote von Wettbewerbern geben. GSK steuert zwar mit höheren Gehältern, flexibleren Boni u. einer intensiven Teilhabe junger Anwälte an der Gesamtentwicklung gegen, doch mehrte sich zuletzt die Kritik aus deren Reihen. Ein Knackpunkt scheint zu sein, dass die Personalentwicklung zum Teil noch stark durch den jeweils ausbildenden Partner geprägt wird. Mit einer klaren Steuerung etwa der Teilzeitmöglichkeiten…
Weiterhin trägt die Partnerschaft den Wandlungsprozess der Kanzlei mit. Das Risiko eines Zerbrechens scheint gebannt. Je erfolgreicher GSK aber gerade auf gefragten Beratungsfeldern ist, desto eher wird es für den anwaltlichen Mittelbau attraktivere Angebote von Wettbewerbern geben. GSK steuert zwar mit höheren Gehältern, flexibleren Boni u. einer intensiven Teilhabe junger Anwälte an der Gesamtentwicklung gegen, doch mehrte sich zuletzt die Kritik aus deren Reihen. Ein Knackpunkt scheint zu sein, dass die Personalentwicklung zum Teil noch stark durch den jeweils ausbildenden Partner geprägt wird. Mit einer klaren Steuerung etwa der Teilzeitmöglichkeiten beginnt GSK nun, für mehr Homogenität zu sorgen. Es ist ein erster Schritt, dem weitere folgen müssen, denn die Kanzlei muss Nachwuchspartner weiter erfolgreich entwickeln, will sie das bisher Erreichte nicht riskieren.
Das wiederum kann sie sich nicht leisten, denn mit der Eröffnung eines Büros in London nimmt sie den nächsten Schritt für eine überzeugendere internationale Aufstellung in Angriff. Sie rückt damit näher an ihre internationalen Mandanten, aber v.a. auch an potenzielle Kooperationskanzleien aus dem europ. Ausland. Es spricht für die Stabilität der Partnerschaft, dass die Entscheidung zwar lange gedauert hat, aber letztlich von einer überwältigenden Mehrheit mitgetragen wurde. Dass groß gedacht werden kann, hat GSK schon im Vorjahr mit der Entscheidung für die Gewerblichkeit bewiesen – hieraus noch mehr zu machen, steht ebenfalls an, auch wenn die Kanzlei mit der Vermarktung von Vertragstools schon weiter ist als viele ihrer Wettbewerber.
Service
GSK ist für eine Kanzlei ihres Zuschnitts sehr aktiv in der Digitalisierung. Sie hat ein Kompetenzzentrum eingerichtet, das seit Kurzem von einem Experten aus dem Bankenumfeld geleitet wird, u. eine Digitalstrategie entwickelt. Anwendungen, die für mehr Effizienz u. eine reibungslose Zusammenarbeit mit Mandanten sorgen sollen, sind im Einsatz bzw. in der Erprobung. Ein selbst entwickelter Vertragsgenerator unterstützt Mandanten schon seit einiger Zeit, auch Projektmanagement gibt es. Eine eigene Gesellschaft flankiert bei – ebenfalls teils technisch unterstützten – Compliance-Mandaten. Darüber hinaus bietet sie über praxiserprobte Kooperationen mit Beratungsunternehmen aus dem Finanz- u. Immobiliensektor nahtlose Unterstützung hinsichtlich technischer Aspekte oder ökonomischer Risikoanalysen.
Internationale Einbindung
Unabhängige Kanzlei mit eigenem Büro in Luxemburg, das auch chin. Anwälte beschäftigt. Keine institutionalisierte internationale Vernetzung, aber ein vielfältiges Netz individueller, teils gefestigter Kontakte mit Fokus auf Kontinentaleuropa. Repräsentanzbüro in London.
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