Kapellmann und Partner
Stand: 05.09.2022Auf den Punkt
Seit Jahren marktführende Kanzlei im Baurecht u. dort regelmäßig Trendsetter. Ihr Angebotsspektrum – oft dank des Engagements jüngerer Partner – hat sie kontinuierlich verbreitert.
Analyse
Mit einem sicheren Gespür für Trendthemen wie nachhaltiges Bauen u. IPA-Verträge setzt sich Kapellmann immer wieder an die Spitze aktueller Entwicklungen im Bausektor. So hat sie in ihrer Beratung auch rasch auf unerwartete Herausforderungen ihrer Kernmandantschaft reagiert, etwa die Sanktionen infolge des Ukraine-Kriegs. Wichtig wie wohl selten war hier das Brüsseler Büro, das sich nicht nur bei diesem Thema bewies. Der Standort emanzipiert sich zusehends von der dominierenden Baurechtspraxis u. ist zudem ein leuchtendes Beispiel für eine generelle Stärke der Kanzlei: die Entwicklung junger Anwälte. Bemerkenswert ist dort zudem das…
Mit einem sicheren Gespür für Trendthemen wie nachhaltiges Bauen u. IPA-Verträge setzt sich Kapellmann immer wieder an die Spitze aktueller Entwicklungen im Bausektor. So hat sie in ihrer Beratung auch rasch auf unerwartete Herausforderungen ihrer Kernmandantschaft reagiert, etwa die Sanktionen infolge des Ukraine-Kriegs. Wichtig wie wohl selten war hier das Brüsseler Büro, das sich nicht nur bei diesem Thema bewies. Der Standort emanzipiert sich zusehends von der dominierenden Baurechtspraxis u. ist zudem ein leuchtendes Beispiel für eine generelle Stärke der Kanzlei: die Entwicklung junger Anwälte. Bemerkenswert ist dort zudem das beihilfe- u. zuwendungsrechtliche Engagement im Umfeld ESG-getriebener Unternehmensumstrukturierungen. Die Mandatierung durch ein Stahlunternehmen bei seiner Transformation u. Dekarbonisierung ist hier nur ein Beispiel.
Deutlich fachübergreifender war KuP im Verkehrssektor gefragt: Nicht nur, dass sie mit ihrem Flughafenteam beihilferechtlich zu den Corona-Herausforderungen beriet, auch Datenschutz u. Öffentliches Recht standen auf der Agenda.
Etwas langsamer geht es hingegen in anderen Feldern voran. So findet die Compliance-Praxis nach Personalabgängen in den Vorjahren erst langsam wieder zu alter Stärke. Auch dort deutet sich an, dass umweltrechtliche Themen die traditionell kartell- u. vertriebsrechtliche Orientierung verbreitern. Auch die Corporate-Praxis, obwohl personell erweitert u. inzwischen auf mehr Standorte verteilt, blieb solide, aber ohne echte Highlights. Beide Praxen könnten durch einen besseren Zugang zur Kernbranche deutlich gewinnen.
Personell bleibt die Kanzlei ihrer bisherigen Linie treu, v.a. auf den eigenen anwaltlichen Nachwuchs zu setzten. Bemerkenswert war, dass unter den zuletzt ernannten fünf Voll- u. Salary-Partnern immerhin eine Teilzeitpartnerin war. Das tut zwar wenig für die Diversität der Partnerriege, sendet aber ein deutliches Signal an den Nachwuchs, dass die eher konservative Kanzleistruktur kein Dogma ist.
Fünf-Sterne-Praxis für
Empfohlen für
Mandantenstimmen
Mandanten loben KuP v.a. im Baurecht regelmäßig als Ganzes, was für eine beachtliche Markenetablierung spricht. Abseits davon fallen aber auch Anwälte aus Vergabe-, Beihilfe-, Kartell- oder Gesellschaftsrecht durch Kompetenz u. „angemessene Stundensätze“ auf.
Perspektive
Die Dominanz im Baurecht ist Fluch u. Segen zugleich. Der Segen liegt auf der Hand: Kaum eine andere Kanzlei kann von einer solchen Position der Stärke aus ihr Geschäft weiterentwickeln. Der Fluch liegt genau in dieser Ruhe, denn das Kanzleimanagement reagiert oft eher, als dass es agiert. Nach einiger Fluktuation u. wohl auch, um ihre hohen Ansprüche bei Neuanstellungen aufrechtzuerhalten, hat sie nicht nur bei den Gehältern nachgelegt, sondern beginnt, sich intensive Gedanken über alternative Karrieremodelle zu machen.
Aber auch inhaltlich könnte ein aktiveres Management die Kanzlei voranbringen. Sie bringt…
Die Dominanz im Baurecht ist Fluch u. Segen zugleich. Der Segen liegt auf der Hand: Kaum eine andere Kanzlei kann von einer solchen Position der Stärke aus ihr Geschäft weiterentwickeln. Der Fluch liegt genau in dieser Ruhe, denn das Kanzleimanagement reagiert oft eher, als dass es agiert. Nach einiger Fluktuation u. wohl auch, um ihre hohen Ansprüche bei Neuanstellungen aufrechtzuerhalten, hat sie nicht nur bei den Gehältern nachgelegt, sondern beginnt, sich intensive Gedanken über alternative Karrieremodelle zu machen.
Aber auch inhaltlich könnte ein aktiveres Management die Kanzlei voranbringen. Sie bringt alles mit, um beim Umbau der Wirtschaft eine wichtige Rolle zu spielen: Zugang zu Ministerien u. Verbänden, eine solide Corporate-Praxis, ein engagiertes Brüsseler Team, große Erfahrung im Projektmanagement u. ein junges Anwaltsteam, das sich mit dem Beratungsprojekt ,Green Contracts‘ schon erste Sporen verdient hat. Gelingt es, diese Stärken zu kombinieren, dürften die Türen nicht nur bei Stammmandanten sperrangelweit offenstehen.
Dass die Kanzlei innovationsfähig ist, zeigt sich darin, dass sie die neuen Freiheiten nach der Berufsrechtsreform durch die Gründung einer gewerblichen Servicetochter nutzen will. Tatsächlich bietet gerade das technisch getriebene Bauumfeld reichlich Möglichkeiten berufsübergreifender Synergien u. IT-gestützter Lösungen. Mit intimer Branchenkenntnis u. der Erfahrung aus langjährigen Kooperationen u.a. mit Schiffers Bauconsult sollte der Plan kaum scheitern können.
Service
KuP setzte bislang v.a. auf Kooperationen, ist aber dabei, eine eigene Servicegesellschaft zu gründen. Als Produkt etabliert ist das Anti-Claim-Management mit dem Dienstleister Schiffers Bauconsult. Dieses unterstützt, individuell zugeschnitten, bei der Projektrealisierung. Bei ihrer Smart-Building-Initiative steht die Kanzlei in engem Austausch mit einem Start-up für Mobilitätskonzepte u. einem auf den Bau- u. Immobiliensektor ausgerichteten Beratungsunternehmen.
Internationale Einbindung
Lose, aber etablierte Kontakte zu Partnerkanzleien im Ausland; eigenes Büro in Brüssel.
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