Leitner, der zuletzt vor allem als Deutsche-Bank-Anwalt im sogenannten Kirch-Verfahren auffiel, gehört zu der kleinen Riege angesehener Münchner Verteidiger, die auch regelmäßig auf Unternehmensseite tätig sind. Dass Audi sich für einen Münchner Strafrechtler entschieden hat, ist nahe liegend, da die Ermittlungen durch die Münchner Staatsanwaltschaft geführt werden. Soweit bekannt richtet sich das Verfahren nach wie vor nicht gegen konkrete Personen.
Bislang wurde Audi wie auch das Mutterhaus VW von Freshfields Bruckhaus Deringer auch hinsichtlich strafrechtlicher Implikationen beraten. Bei Freshfields sind unter anderem zwei ehemalige Staatsanwälte aus München tätig. Audi entschied sich nun aber für einen anderen Weg und folgte damit in ihrer Mandatierungsstrategie VW. Auch die Wolfsburger mandatierten mit dem Berliner Dr. Daniel Krause (Krause & Kollegen) einen angesehenen Strafrechtler.
Im Audi-Komplex zeichnet sich ab, dass vor allem Münchner Anwälte gefragt sind. So lässt sich JUVE-Informationen zufolge Ex-Audi-Vorstand Prof. Dr. Ulrich Hackenberg, der zunächst bei Leitner war, jetzt von Dr. Sabine Stetter aus der gleichnamigen Kanzlei vertreten. Audi-Chef Rupert Stadler hat Thilo Pfordte (Brehm & v. Moers) mandatiert, Ex-Technikvorstand Stefan Knirsch Frank Eckstein, Namenspartner von Eckstein & Kollegen und früherer Partner von Leitner. Für einen Entwickler ist Maximilian Müller aus der alt eingesessenen Münchner Kanzlei Prof. Dr. Müller & Partner tätig.