Kanzlei-Umsatz

Allen & Overy legt um fünf Prozent zu

Die deutsche Partnerschaft von Allen & Overy hat in ihrem Ende April abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 124 Millionen Euro erzielt. Damit steigerte sie ihre Einnahmen gegenüber dem Vorjahr, in dem sie 118 Millionen Euro erwirtschaftet hatte, um 5,1 Prozent. Wenig verändert hat sich dagegen der Umsatz pro Berufsträger (UBT). Dieser entsprach mit 639.000 Euro fast dem des Vorjahres (638.000 Euro).

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Wim Dejonghe
Wim Dejonghe

Dass Allen & Overy ihren UBT stabil hielt, kann die Kanzlei bereits als Erfolg verbuchen. Im Vorjahr hatte sie hier einen Rückgang um 1,3 Prozent hinnehmen müssen. Das diesjährige Ergebnis spricht für eine gleichbleibende Qualität der Mandate, aber auch für eine reibungslose Integration der dazugekommenen Anwälte. Denn insgesamt arbeiteten in Deutschland 194 Full Time Equivalents, im Jahr davor waren es noch 185. Dieser Zuwachs von 4,9 Prozent korrespondiert praktisch mit dem Umsatzwachstum von 5,1 Prozent.

An Präsenz gewonnen hatten vor allem die Corporate- sowie die Bank- und Finanzrechtspraxis. So war Allen & Overy mit ihrer im Marktvergleich noch immer kleinen M&A-Praxis zuletzt deutlich häufiger in große Transaktionen involviert. Die Kanzlei beriet etwa Merck beim Kauf des Spezialchemiehersteller Azem, Old Mutual beim Verkauf seiner Beteiligungen an Skandia und begleitete den Immobilienkonzern Patrizia bei diversen Portfoliokäufen im Milliardenhöhe.

Zudem ist das abgelaufene Geschäftsjahr das erste, in dem sich die Arbeit des Gesellschafts- und Kapitalmarktrechtlers Hans Diekmann auswirkte, der im Frühsommer 2013 von Shearman & Sterling gekommen war.

Doch vor allem die traditionell starke bank- und finanzrechtliche Praxis trug hierzulande zu dem Umsatzplus bei. Daneben entwickelten sich das Arbeitsrecht sowie die fachlich und personell verbreiterte Litigation-Praxis gut.

Internationale Entwicklung mit Licht und Schatten

International fiel die Umsatzsteigerung für Allen & Overy deutlich bescheidener aus als in Deutschland. Die Kanzlei erzielte weltweit ein Plus von nur 2 Prozent auf umgerechnet 1,5 Milliarden Euro. Allerdings entwickelte sich der UBT dafür um so positiver. Laut ‚The Lawyer‘ stieg er um 6,1 Prozent.

Neben Deutschland, der nach London mittlerweile zweitgrößten Praxis, zeigten auch kleinere Länderpraxen wie die Vereinigten Arabischen Emirate, Luxemburg und Singapur eine gute Performance.

Dass die weltweiten Einnahmen am Ende doch nur verhalten stiegen, kam etwas überraschend. Für die ersten sechs Monate hatte Allen & Overy noch eine internationale Umsatzsteigerung von 7,5 Prozent vermeldet. „Die ersten drei Quartale waren sehr stark mit einer leichten Abschwächung im letzten Quartal“, sagte der weltweite Managing-Partner Wim Dejonghe. „Die Weltwirtschaft erholt sich, aber diese positive Entwicklung verläuft nicht in allen Märkten gleich stark. Doch dank unserer breiten geographischen sowie fachlichen Aufstellung konnten wir diese Marktschwankungen ausgleichen und erneut ein konsistentes Ergebnis liefern.“

Insgesamt seien bei rund 70 Prozent ihrer Mandate zwei oder mehr Büros involviert. Bei rund 26 Prozent der Mandate seien sogar fünf oder mehr Büros beteiligt. Ihre internationale Präsenz erweiterte Allen & Overy im vergangenen Geschäftsjahr: So eröffnete sie ein Büro in Myanmar. Zudem hatte die Kanzlei erst kürzlich angekündigt, einen Standort in Barcelona sowie ein Repräsentanzbüro in Toronto zu eröffnen.

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