Finanzkennzahlen

Linklaters steigert Produktivität – aber langsamer als die Konkurrenz

785.000 Euro Umsatz pro Berufsträger im Ende April abgeschlossenen Geschäftsjahr: Das ist das beste Ergebnis, das Linklaters je in Deutschland erreicht hat. Dennoch fällt die Kanzlei bei dieser Kennziffer in Relation zu ihren Magic-Circle-Konkurrentinnen zurück: Als einzige Kanzlei aus diesem Kreis landete Linklaters unter der Marke von 800.000 Euro. Beim Umsatz legte die deutsche Praxis um gut 6 Prozent zu.

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Die deutsche Linklaters-Praxis bewegt sich mit dem Umsatzzuwachs ungefähr im Gleichschritt mit ihrer weltweiten Gesamtpraxis. Diese wuchs um 6,5 Prozent. Zudem verbuchte laut The Lawyer ein internationaler Linklaters-Partner im Durchschnitt einen Gewinn von 1,86 Millionen Pfund.

Sind die hiesigen Zahlen damit gut oder schlecht? Das liegt im Auge des Betrachters. Fest steht, dass Linklaters mit dem Umsatz von 212 Millionen Euro das zweitgrößte Magic-Circle-Haus hierzulande bleibt. Mit 467 Millionen Euro steht Freshfields Bruckhaus Deringer mit Abstand an der Spitze, nach Linklaters gefolgt von Clifford Chance (202 Millionen Euro) und Allen & Overy (168 Millionen Euro).

An der finanziellen Stabilität von Linklaters hatte einmal mehr die starke Corporate-Praxis entscheidenden Anteil. Die Kanzlei gilt schon seit Jahren als eine der Dax-Beraterinnen schlechthin und verbuchte etwa mit der seit Monaten laufenden Beratung von Volkswagen beim geplanten Börsengang von Porsche sowie der marktbekannten Beratung von Lufthansa beim geplanten Verkauf von Lufthansa Technik zwei der wichtigsten Großmandate im Markt für sich. Auch für Daimler war die Kanzlei im vergangenen Geschäftsjahr umfassend im Einsatz, unter anderem beim Börsengang von Daimler Truck. Hinzu kamen einige große Private-Equity-Deals.

UBT macht den Unterschied

Trotz dieser Top-Mandate verlor Linklaters mit Blick auf die Produktivität der einzelnen Berufsträger gegenüber ihren ärgsten britischen Konkurrenten an Boden. Denn während Linklaters ihren UBT um lediglich 5,9 Prozent auf 785.000 Euro steigerte, wuchsen Clifford und Allen & Overy jeweils prozentual zweistellig auf 826.000 und 809.000 Euro. Und Freshfields, deren UBT sich seit mehr als fünf Jahren über 800.000 Euro eingependelt hat, kratzt mittlerweile eher an der 900.000-Euro-Marke.

Unterm Strich gelang es Linklaters bei ungefähr gleicher Teamgröße eine bessere Auslastung und höhere Stundensätze zu erzielen – ein ordentliches, aber kein brillantes Ergebnis.

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