Bruckner ist seit 2017 bei Kirkland & Ellis, zuvor war er bei Weil Gotshal & Manges und lange Zeit bei Latham & Watkins. In den vergangenen Jahren gehörte er unter anderem den Teams an, die das Käuferkonsortium aus Advent, Cinven, ADIA und RAG-Stiftung beim Kauf der Aufzugssparte von Thyssenkrupp sowie Apax bei deren Mehrheitsbeteiligung an Adco begleiteten. Den Investor Clearlake beriet er bei dem geplanten Kauf von Armacell.
Aschenbrenner kam 2015 von Linklaters und wurde 2019 bei Kirkland zum Salary-Partner ernannt. Er war ebenfalls in den Thyssenkrupp Elevators-Deal involviert. Zudem arbeitete er an der versuchten Übernahme von Osram durch Bain und Carlyle mit und begleitete zuletzt den belgischen Investor Core Equity Holding beim geplanten Kauf des Fahrradherstellers Canyon. An diesen Mandaten war auch der Associate Dr. Samuel Frommelt (31) beteiligt, der nun mit Bruckner und Aschenbrenner zu Clifford geht.
Klares Bekenntnis zu Private Equity in München
Mit dem Kirkland-Team schließt Clifford die sichtbarste Lücke an ihrem Münchner Standort, die Ende 2020 mit dem Wechsel der Finanzierungspartnerin Barbara Mayer-Trautmann und des Private-Equity-Partners Markus Muhs zu Milbank entstanden war. Den beiden Partnern sind seitdem noch einige Associates gefolgt. Während Clifford nach wie vor mit mehreren Corporate-Partnern in München präsent ist und die Finanzierungspraxis Verstärkung durch jüngere Anwälte von anderen Standorten erhielt, stand die Kanzlei aber im Private-Equity-Markt vor Ort zuletzt ohne dediziertes Team da.
„München und Private-Equity-Beratung gehören für uns zusammen“, sagte Dr. Peter Dieners, Managing-Partner von Clifford in Deutschland. Mit den Quereinsteigern, so Dieners weiter, werde Cliffords „wichtige Münchner Präsenz perfekt ergänzt und noch schlagkräftiger auch bei sehr großen Projekten und Transaktionen“. Im Bereich Private Equity wolle die Kanzlei zudem weiter wachsen.
Mehr Mid-Cap-Fokus möglich
Die Neuzugänge bringen Kontakte zu verschiedenen Mid-Cap-Investoren wie Paragon mit, die für Clifford bisher nicht im Mittelpunkt standen, im Münchner Markt aber eine durchaus bedeutende Rolle spielen. Bisheriger Schwerpunkt der Clifford-Praxis sind großvolumige Deals, oft für Stammmandanten wie Cinven, Permira oder EQT, häufig auch mit Bezügen zu stark regulierten Branchen wie Energie, Finanzen oder Infrastruktur. Die meisten PE-Partner sind parallel zu ihrer Tätigkeit für Finanzinvestoren regelmäßig auch bei strategischen M&A-Deals aktiv.
Im Markt gehört das PE-Team bei Clifford dennoch bisher zu den kleineren Einheiten, zumal es auch in Frankfurt gelegentlich Abgänge gab. Mit Joachim Hasselbach gründete im Frühjahr 2020 ein stärker auf PE-Deals fokussierter Partner seine eigene Kanzlei Brownstone. Mit Kerstin Kopp verabschiedete sich vor Kurzem eine häufiger bei Mid-Cap-Deals aktive Partnerin zu der Transaktionsboutique Lupp + Partner. Einschließlich der Neuzugänge gehören der deutschen PE-Praxis bei Clifford nun wieder sieben Partner an.
Kirkland & Ellis zählt gerade im Large-Cap-Bereich zu den Aufsteigern der letzten Zeit und war in diesem Segment bei den meisten wichtigen Deals der vergangenen Jahre präsent, zumeist mit Teams um Partner Dr. Benjamin Leyendecker. Zuletzt verlor die Praxis allerdings zwei Salary-Partner an Görg und Lupp + Partner, ein weiterer Salary-Partner mit Restrukturierungsschwerpunkt wechselte zu Willkie Farr & Gallagher. Aktuell gehören der Private-Equity-Praxis bei Kirkland 16 Anwälte an, davon je drei Equity- und Salary-Partner.