Das sagt JUVE
Es gibt Mandate, die sind überschaubar. Nach ein paar Wochen sind sie abgeschlossen. Und es gibt Mandate, die wuchern, reifen, mäandern über Jahre. Sie beschäftigen Generationen von Anwältinnen und Anwälten. So ein Mandat ist die Arbeit für Hersteller im Lkw-Kartell: jahrelanges Behördenverfahren, Rekordbußgelder, seitdem Hunderte von Zivilprozessen in zig Ländern, mehrere höchstrichterliche Urteile, meterdicke ökonomische Gutachten. Wenige blicken da noch durch, aber wenn eine das schafft, dann sie: Sarah Milde. Die heutige Hengeler-Partnerin begleitet den Fall für die Kronzeugin MAN schon länger, als sie überhaupt Anwältin ist. 2009 begann sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Hengeler, seit 2010 war sie Teil des Internal-Investigations-Teams bei MAN. 2014 wurde sie Associate im Lkw-Team um Dr. Thorsten Mäger, 2022 Partnerin. Ihren Düsseldorfer Mentor Mäger sieht sie heute allerdings seltener als früher, sie wohnt inzwischen in München. Als erste Kartellrechtspartnerin verankert sie die Praxis auch an diesem Standort.
Das sagen andere
„Obwohl wir in der Sache erbitterte Gegner sind, kann man sich mit ihr außerhalb des Gerichtssaals vernünftig und freundlich unterhalten – das schätze ich sehr.“ (Klägervertreter im Lkw-Kartell)
Das sagt Sarah Milde selbst
Wo haben Sie Ihr erstes eigenes Geld verdient?
Auf dem Fahrrad in den Straßen von Clarholz (da gibt es zum Glück nicht so viele) mit meinem Bruder beim Austragen von Werbeprospekten. Ich habe einen signifikanten Beitrag zur lokalen Wirtschaft und dem Erhalt des örtlichen Tante-Emma-Ladens geleistet und mein gesamtes Geld in Eis (Flutschfinger) und Süßigkeiten investiert.
Über welches Thema können Sie eine 30-minütige Präsentation halten, ohne jede Vorbereitung?
Kartellökonomie, Linoldruck, Laufen/Intervalltraining – also jeweils 30 Minuten, wobei ich eine Kombination aller Themen für eine 30-minütige Präsentation bestimmt auch hinbekäme.
Von wem haben Sie beruflich am meisten gelernt?
Thorsten Mäger – er erträgt mich jetzt schon seit 13 Jahren und ich möchte gar nicht wissen, wie tief die Mulde ist, die ich in den Besucherstuhl vor seinem Schreibtisch gesessen habe. Wahrscheinlich schulde ich ihm mittlerweile einen neuen Stuhl.
Greatest Hits
- Lkw-Kartell: „So, wie das Mandat und die Themen fachlich gewachsen sind, konnte ich auch in meiner Verantwortung mitwachsen – von der wissenschaftlichen Mitarbeiterin bis zur Partnerin. Langsam kommt das Mandat in die Pubertät. Es ist aber deutlich netter als ich es in der Pubertät war.“
- Als sie im Bewerbungsgespräch mit Prof. Dr. Christoph Stadler sagte, ihre Motivation für eine wissenschaftliche Mitarbeit bei Hengeler sei es, in möglichst kurzer Zeit viel Geld zu verdienen. Stadler lachte und stellte sie ein.