Überraschung in Berlin

Managing-Partner verlässt Hausfeld

Die US-Kanzlei Hausfeld und ihr bisheriger Managing-Partner Christopher Rother gehen getrennte Wege. Wie Hausfeld am Freitagabend mitteilte, habe man sich dazu in freundlichem Einvernehmen entschieden. Bevor Rother sich Anfang 2016 Hausfeld anschloss und in Berlin deren erstes deutsches Büro eröffnete, war er viele Jahre Chefkartellrechtler der Deutschen Bahn.

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Christopher Rother
Christopher Rother

Zu den Gründen für Rothers überraschenden Abgang wollte sich Hausfeld auf JUVE-Anfrage nicht äußern. Rother selbst war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen, zu seinen künftigen Plänen ist bislang nichts bekannt. Der bisherige Managing-Partner war das prominenteste Gesicht der Kanzlei hierzulande.

Rother gilt als Pionier beim Thema Kartellschadensersatz, das insgesamt der Schwerpunkt der deutschen und europäischen Hausfeld-Praxis ist. Dennoch stand Rother in den vergangenen Jahren vor allem für ein Mandat, das wenig mit Kartellrecht zu tun hat: die improvisierten Sammelklagen der Internetplattform MyRight gegen den VW-Konzern. MyRight hat die Ansprüche mehrerer Zehntausend Kunden gebündelt. Zuletzt lief es nicht gut vor dem Oberlandesgericht Braunschweig – eine Verhandlung Ende Dezember lässt eine Niederlage erwarten. Das Urteil ist für Anfang Februar angekündigt.

Kein neuer Managing-Partner für Deutschland

Das riesige VW-Prozessmandat wird nach JUVE-Informationen künftig von Dr. Wolf von Bernuth und Dr. Lene Kohl geführt. Von Bernuth stieß erst im vergangenen September als Salary-Partner zu Hausfeld. Er war viele Jahre Partner bei Gleiss Lutz in München und hatte sich Anfang 2017 selbständig gemacht. Kohl wurde Ende 2018 zur Counsel ernannt.

Insgesamt hat Hausfeld nach Rothers Abgang knapp 20 Anwälte in Deutschland, darunter Equity-Partner Dr. Alex Petrasincu und drei Salary-Partner. Der frühere Jones Day- und Cleary Gottleib Steen & Hamilton-Anwalt Petrasincu führt maßgeblich die Kartellschadensersatzverfahren, für die Hausfeld neben dem VW-Komplex steht.

Einen Nachfolger für Rother als Managing-Partner der deutschen Büros in Berlin und Düsseldorf wird es nach Angaben der Kanzlei nicht geben. Man habe sich bewusst für ein neues, partnerschaftliches Führungsmodell entschieden, hieß es auf JUVE-Anfrage.

 

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