Weitere Megafusion

Norton Rose und Fulbright & Jaworski gehen zusammen

Zum Juni kommenden Jahres schließt sich die britische Kanzlei Norton Rose mit dem US-Wettbewerber Fulbright & Jaworski zusammen. Mit 3.800 Anwälten und einem Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro wird Norton Rose Fulbright weltweit zu den zehn größten Sozietäten gehören.

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Peter Martyr
Peter Martyr

Es ist die zweite internationale Riesenfusion, die binnen kürzester Zeit angekündigt wurde. Anfang des Monats war bekannt geworden, dass sich Salans, SNR Denton und Fraser Milner Casgrain zusammenschließen wollen (mehr…). Dem Vorhaben müssen die Partner aber noch zustimmen. Die Fusion von Norton Rose und Fulbright ist hingegen in trockenen Tüchern.

Die Gespräche mit Fulbright waren schon vor gut einem Jahr aufgenommen worden. Norton Rose ist der weitaus größere der beiden künftigen Partner. Die Briten bringen rund 3.000 Anwälte und einen Umsatz von 1,3 Milliarden US-Dollar (rund eine Milliarde Euro) mit. Fulbright kommt mit rund 800 Anwälten auf einen Umsatz von 580 Millionen US-Dollar (470 Millionen Euro). Durch die Fusion gewinnt Norton Rose gleich elf Büros in den USA dazu, wo die Kanzlei bislang noch nicht vertreten war. Weltweit wird Norton Rose Fulbright an 55 Standorten vertreten sein.

„Wir beobachten den US-amerikanischen Markt seit einigen Jahren. Wir waren auf der Suche nach einer Kanzlei, die in jeder Hinsicht unserem Qualitätsanspruch entspricht, mit der wir eine vergleichbare Unternehmenskultur teilen und mit der sich gemeinsame wirtschaftliche Synergien eröffnen“, so Peter Martyr, der weltweiter Chef von Norton Rose ist und künftig an der Spitze der fusionierten Kanzlei stehen wird.

Kerngebiete der fusionierten Einheit werden unter anderem die Corporate-Beratung sowie die Arbeit im Bank- und Finanzrecht sein, aber auch Prozesse und Schiedsverfahren sowie IP-Beratung. Branchenschwerpunkte sind unter anderem der Finanzsektor sowie die Felder Energie, Infrastruktur, Pharmazie und Technologie. Beide Sozietäten hatten in den vergangenen Jahren bereits regelmäßig zusammengearbeitet, etwa im Bereich Flugzeugfinanzierung und erneuerbare Energien.

Expansion schreitet voran

Für Norton Rose ist damit der lang ersehnte Eintritt in den US-Markt vollbracht , ebenso wie ein weiterer Schritt ihrer jüngsten Expansionsbestrebung, die vor allem auf den transatlantischen Markt abzielte. Anfang des Jahres hat sich die Kanzlei in Kanada mit Macleod Dixon vereint und damit zugleich Büros in Lateinamerika dazugewonnen. Vor zwei Jahren hatte sich in Kanada bereits Ogilvy Renault angeschlossen (mehr…). Zudem expandierte Norton Rose in Südafrika und Australien (mehr…). In Deutschland eröffnete sie im Februar 2011 ein drittes Büro in Hamburg (mehr…).

Aus deutscher Perspektive besonders bedeutend ist, dass beide Fusionspartner in bestimmten Branchen wie dem Energie- und Gesundheitssektor Stärken aufweisen. Von der jüngsten internationalen Expansion der Mutterkanzlei hatten die deutschen Norton Rose-Büros umgehend profitiert; ein Beispiel war die Beratung der australischen Grain Corp bei der Übernahme von German Malt.

Während die Briten hierzulande mit rund 140 Anwälten in München, Frankfurt und Hamburg tätig sind, verfügt Fulbright nur über eine kleine Präsenz mit rund einer Handvoll Anwälten in München. Diese agierte in den zehn Jahren ihres Bestehens nicht sonderlich auffällig, auch weil Fulbright hierzulande bisher ausschließlich im US-Recht beriet. Der Schwerpunkt liegt auf Transaktionsbegleitung im Gesellschafts- und Finanzrecht. Das Büro soll in den Münchner Norton Rose-Standort, den größten der Kanzlei hierzulande, integriert werden. (René Bender, Norbert Parzinger)

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