Wieder angezogen

Linklaters steigert Umsatz um mehr als sieben Prozent

Nach dem mageren Umsatzplus von 0,5 Prozent im Vorjahr konnte Linklaters für das zum Mai beendete Geschäftsjahr wieder einen Umsatzsprung vermelden: Um 7,7 Prozent stiegen die Kanzleiumsätze von 192,3 Millionen auf 203 Millionen Euro – bei nahezu gleichbleibender Anzahl von Berufsträgern.

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Steck_Andreas
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Das Personal wuchs an den deutschen Kanzleistandorten um insgesamt vier FTE (Full-Time-Equivalent) auf insgesamt 291 FTE. Für den Umsatz pro Berufsträger (UBT) bedeutet dies einen Anstieg von 6,1 Prozent auf 711.000 Euro.

Die relativ konstante Größe der Linklaters-Mannschaft täuscht darüber hinweg, dass die Kanzlei in personeller Hinsicht ein turbulentes Geschäftsjahr hatte: Während sich einige prominente Anwälte wie der Kartellrechtler Dr. Wolfgang Deselaers (zu Cleary Gottlieb) und Corporate-Star Dr. Nikolaos Paschos (zu Latham & Watkins) von Linklaters verabschiedeten, landete die Sozietät mit der Berufung von Dr. Neil Weiand (von Allen & Overy) einen echten Coup. Auch im Bereich Private Equity verzeichnete die Kanzlei einen wichtigen Zugang: Von Clifford Chance wechselte Christopher Kellet in das Frankfurter Büro.

Für das positive Kanzleiergebnis macht der deutsche Senior-Partner der Kanzlei, Andreas Steck, vor allem die intensivierte Beziehung zu den Stammmandanten verantworlich. Unter anderem für deutsche Großkonzerne, für US-Mandanten – etwa John Deere beim Kauf der Wirtgen-Gruppe – sowie für Investmentfonds und britische Banken im Zusammenhang mit dem Brexit vertiefte sich die Zusammenarbeit. Zu den umsatzstärksten Mandaten der Kanzlei zählen die Beratung der Landesregierung Hamburg und Schleswig-Holstein beim Verkauf der HSH Nordbank, die Begleitung von E.on beim Kauf von Innogy sowie die Beratung von Thyssenkrupp bei der geplanten Fusion mit Tata.

Mit ihrem Ergebnis gehört die Kanzlei weiterhin zu den stärksten in Deutschland, konnte im Duell mit der Wettbewerberin Freshfields sogar Boden gutmachen, liegt in absoluten Zahlen aber weiterhin zurück. Frehsfields erwirtschaftete mit einem UBT von 872.000 Euro im vergangenen Geschäftsjahr über 150.000 Euro mehr pro Kopf.

International konnte Linklaters zulegen und verzeichnete ein insgesamt gutes Ergebnis, das allerdings nicht an das Ergebnis der deutschen Standorte heranreicht. Mit einem Gesamtumsatz von knapp 1,53 Milliarden britischen Pfund stiegen die internationalen Kanzleiumsätze um 5,9 Prozent. Der internationale Gewinn der Kanzlei fiel mit 676,2 Millionen Pfund 0,5 Prozent höher aus als im Vorjahr. Der Gewinn pro Partner liegt bei 1,538 Millionen Pfund.

Anmerkung: Wir haben den Artikel am 18.07.2018 korrigiert.

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