Das Verfahren wurde ausschließlich für die 1. FC Kaiserslautern GmbH & Co. KGaA (FCK) beantragt, nicht für die mit dem Verein ebenfalls verbundene Gastronomie- und die Managementgesellschaft. Auch der Verein selbst ist derzeit von dem Antrag direkt nicht betroffen, so dass der Spielbetrieb fortgeführt wird.
Eichelbaum, in eigener Stuttgarter Kanzlei tätig, ist als Generalbevollmächtigter in die Geschäftsführung der FCK eingetreten. Er war jahrelang der Stuttgarter Statthalter der Kanzlei Buchalik Brömmekamp. Zum Jahreswechsel hatte er die Kanzlei allerdings verlassen und seine eigene Kanzlei eröffnet.
Beraten wird die Gesellschaft durch Menold Bezler unter Federführung des Insolvenzrechtspartners Schäffler. Er ist seit der Fusion von Menold Bezler mit der Stuttgarter Einheit BHP Anfang 2020 im Partnerausschuss der Kanzlei. Vergangenes Jahr war er unter anderem in der Verwaltung der insolventen Werzalit-Gruppe aktiv.
Kleinschmidt von White & Case wurde vom Amtsgericht Kaiserslautern zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Als Associate unterstützt ihn Dr. Nicolai Fischer (beide Insolvenzrecht; Frankfurt). Kleinschmidt gilt als erfahrener Sanierer und Experte für die Rettung von in Schieflage geratenen Fußballclubs: So hat er etwa Kickers Offenbach 2013 erfolgreich saniert und 2016 vor einer erneuten Insolvenz bewahrt. Mit der coronabedingten Krise hatte er jüngst als Berater der Polish Aviation Group/LOT bei der Insolvenz des Ferienfliegers Condor zu tun.
Als wichtige Gläubiger wurden bisher das Stuttgarter Finanzunternehmen Quattrex und der Luxemburger Geschäftsmann Flavio Becca mit seiner Firma Promobe Finance bekannt. Quattrex wird von Petra Heidenfelder beraten, Frankfurter Partnerin bei SGP Schneider Geiwitz & Partner. Sie gilt als erfahrene Insolvenzrechtlerin. Promobe Finance greift auf die Dienste von Dr. Markus Schütz aus der gleichnamigen Karlsruher Kanzlei zurück. Er ist seit Mai der erste Fachanwalt für Sportrecht in Baden-Württemberg. Er vertritt ebenfalls den Torwarttrainer des FCK, Gerald Ehrmann, in seinem Rechtsstreit gegen den Verein vor dem Arbeitsgericht Kaiserslautern. Die Insolvenz hat auch Auswirkungen auf diese Angelegenheit.
Der Verein blickt auf eine 120-jährige Tradition auf dem Betzenberg zurück. Aktuell schiebt er nach Presseberichten einen Schuldenberg von 20 Millionen Euro vor sich her, für die kommende Saison sollen 15 Millionen Euro fehlen. Aufgrund der besonderen Finanzierungsstrukturen im Profisport fällt die Beurteilung von Insolvenzgründen hier allerdings schwer. * Zur Ausgliederung der Profisportabteilung berieten den Club 2018 die beiden Berliner Hyazinth-Partner Dr. Maximilian Murawo (Gesellschaftsrecht) und Dr. Michael Kummermehr (Markenrecht) sowie Dr. Timo Alte, Stuttgarter Partner von Haver & Mailänder (ebenfalls Gesellschaftsrecht).
Schon vor der Corona-Krise war die Finanzlage eng, seit dem Jahreswechsel hat der Geschäftsführer Gespräche mit potenziellen Investoren geführt. Mit den Gläubigern hat es offenbar allerdings zuletzt keine Verhandlungen über eine vorinsolvenzliche Lösung gegeben. Die Mannschaft hat auf einen Teil ihres Gehalts verzichtet.
* Wir haben den Artikel an dieser Stelle ergänzt.