Kim werden Betrug im besonders schweren Fall und Bestechung vorgeworfen. Er hat Kooperationsbereitschaft signalisiert. Die Stadt Bonn hatte seine Firma vor Jahren in einem Bieterverfahren als Hauptinvestor für die Entwicklung des prestigeträchtigen WCCB-Projekts ausgewählt (mehr…). Inzwischen haben die involvierten Firmen Insolvenz angemeldet und seit über einem Jahr steht der Bau still, weil keine finanziellen Mittel da sind.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt ebenfalls gegen städtische Mitarbeiter. Auch die langjährige frühere Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann geriet ins Visier der Ermittler. Der Stadtrat forderte sie zum Rücktritt auf, was sie jedoch ablehnte. Dieckmanns Amtszeit endete wenige Wochen später. Die Stadt Bonn steht durch den WCCB-Skandal politisch und finanziell vor einem Scherbenhaufen (mehr….)
Zuletzt war es kurz vor Weihnachten zu Unstimmigkeiten gekommen, als der Bonner Stadtrat über den sogenannten Heimfall beraten sollte. Bonns derzeitiger Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch hatte in einer Ratsvorlage dafür plädiert, dass die Stadt das WCCB komplett übernimmt und zu Ende baut. Nimptsch berief sich darin auch auf die Empfehlung der städtischen Rechtsberater um Hengeler Mueller-Partner Dr. Reinhold Ernst. Ernst jedoch hatte diese Lösung allerdings nicht als die beste Variante identifiziert. Vielmehr hatte die Kanzlei auch die Prüfung von Alternativen empfohlen. Eine Entscheidung wurde entsprechend nicht getroffen.
Vertreter Kim
Feigen Graf (Köln): Dr. Walther Graf
Vertreter Ermittlungsbehörde
Staatsanwaltschaft Bonn: Ulrich Stein
Hintergrund: Graf gehört zu den renommiertesten Verteidigern hierzulande und engagiert sich häufig Unternehmensseite. Im Übrigen ist eine Vielzahl von Anwälten mit der Aufarbeitung der WCCB-Affäre befasst. Neben Hengeler als Beraterin der Stadt Bonn gehören dazu Christopher Seagon von Wellensiek als Insolvenzverwalter unter anderem der Gesellschaften WCCB und SMI Hyundai sowie die Strafrechtler Prof. Dr. Jürgen Wessing (Düsseldorf) für die Sparkasse KölnBonn und Dr. Björn Gercke (Köln) für die Stadt Bonn.
Wie bekannt wurde, mandatierte die Stadt inzwischen auch die Bonner Kanzlei Redeker Sellner Dahs. Sie soll Schadenersatzansprüche der Stadt prüfen. Für Hengeler, die als umfassende Beraterin der Stadt eng mit verschiedenen Mitarbeitern der Stadt kooperiert, hätte insoweit wohl auch das Risiko von Konflikten bestanden.