Der eigentliche Kaufvertrag soll in den kommenden Wochen ausgehandelt werden. Danach müssen die Kartellbehörden die Transaktion noch genehmigen. Abgeschlossen werden soll der Deal im zweiten Quartal 2017.
Hamburg Süd gehörte seit rund 80 Jahren zur Kommanditgesellschaft Dr. August Oetker, die Schiffssparte stand zuletzt für rund die Hälfte des insgesamt rund zwölf Milliarden Euro hohen Umsatzes des Bielefelder Familienunternehmens. Wie viel Oetker für Hamburg Süd bekommt, steht wohl noch nicht fest: Wie das Branchenmagazin ‚Hansa‘ berichtete, wollte Oetker bis zu fünf Milliarden US-Dollar. Der aktuelle Wert der Flotte werde laut ‚VesselsValue‘ aber nur auf 1,4 Milliarden US-Dollar taxiert, der Branchendienst ‚Alphaliner‘ nannte 2,2 Milliarden US-Dollar. Hamburg Süd belegt nach der Transportkapazität Platz sieben der weltweit größten Containerschifffahrtslinien. An weltweit 250 Standorten beschäftigt sie rund 5.960 Mitarbeiter.
Die konkreten Verkaufsabsichten waren erst vor wenigen Tagen an die Öffentlichkeit durchgesickert. Laut Medienberichten galt auch die chinesische Reederei Cosco als Interessent für Hamburg Süd.
Berater Maersk
Freshfields Bruckhaus Deringer (Hamburg): Dr. Marius Berenbrok (Federführung), Dr. Christian Ruoff (Steuerrecht), Alan Ryan, Dr. Andreas von Bonin (beide Brüssel), Bruce McCulloch (Washington; alle Kartellrecht), Alexander Ruschkowski (Bank- und Finanzrecht, Frankfurt), Ninette Dodoo (Kartellrecht, Hong Kong); Associates: Dr. Arne Krawinkel, Dr. Moritz von Hesberg, Dr. Lutz Drallé, Dr. Steffen Kleefass, Dr. Moritz Koch, Olaf Ehlers, Anne-Kathrin Hoppe, Jacob Fontaine, Dr. Jan Hermsen (alle Gesellschaftsrecht/M&A), Ayk Tobias Meretzki, Mauritz von Einem, Dr. Mareike Schmidt, Dr. Ulrich Wilke (alle Steuerrecht), Gabriela Gomes (Bank- und Finanzrecht, Frankfurt), Roman Eschke, (Arbeitsrecht), Daphne Petry (Konfliktlösung; Düsseldorf), Sascha Arnold (Öffentliches Wirtschaftsrecht), Dr. Sonja Bocek, Katja Walkhoff (beide Immobilienwirtschaftsrecht; alle Hamburg), Dr. Michael Bo Jaspers, Dr. Thomas Wilson, Aaron Green, Zoran Janevski, José Pardo, Aylin Guenay, Laurent Bougard, (alle Brüssel), Jennifer Mellott, Elise Nelson, Charles Ramsey (alle Washington; alle Kartellrecht)
Ernst & Young (Hamburg): Dr. Florian Ropohl,Tobias Radloff, Nicolai Huschke (alle Steuern) – aus dem Markt bekannt
Inhouse Recht: Caroline Pontoppidan (General Counsel; Kopenhagen), Casper Munch (Chief Legal Counsel; London) – aus dem Markt bekannt
Inhouse Steuern (Kopenhagen): Henrik Konradsen – aus dem Markt bekannt
Berater Oetker
Hengeler Mueller (Düsseldorf): Dr. Maximilian Schiessl, Dr. Ulrich Blech (Berlin; beide Federführung; beide M&A), Dr. Thorsten Mäger (Kartellrecht), Dr. Matthias Scheifele (Steuern) und Hendrik Bockenheimer (Arbeitsrecht; beide Frankfurt), Dr. Tim Schlösser (M&A) und Fabian Seip (IP; beide Berlin), Associates: Dr. Matthias Cloppenburg, Dr. Mathäus Mogendorf (Berlin; beide M&A) Dr. Steffen Hörner, Yasmin Holm (beide Steuern; beide Frankfurt), Dr. Tobias Bieber (Kartellrecht)
Inhouse Recht (Bielefeld): Dr. Thomas Mai (Leiter Recht) – aus dem Markt bekannt
Hintergrund: Soweit bekannt ist der dänische Maersk-Konzern schon seit Längerem Mandant der globalen Freshfields-Praxis, in Deutschland ist die Kanzlei bislang nicht für Maersk in Erscheinung getreten. Der renommierte Hamburger Corporate-Partner Berenbrok ist insbesondere für seine Expertise bei der Betreuung maritimer Mandate bekannt. So begleitete er etwa den Börsengang der Hamburger Hafen und Logistik (HHLA) sowie die Privatisierung der griechischen Häfen. Zudem stand er in den vergangenen Jahren oft an der Seite von Hapag-Lloyd. Er beriet die Hamburger Reederei vor einigen Jahren auch, als sie ein Zusammengehen mit Hamburg Süd sondierte; die Fusion wurde 2013 aber noch in einer Frühphase abgebrochen. Berenbrok leitet auch die weltweite Sektorgruppe Shipping von Freshfields.
Die weltweite steuerliche Due Diligence und die steuerliche Strukturierung der Transaktion übernimmt der Hamburger EY-Partner Ropohl mit seinem Team. Ropohl ist regelmäßig im Reederei- und maritimen Energiegeschäft unterwegs. Er beriet seinerzeit die chilenische Reederei CSAV bei der Fusion mit Hapag Llyod und jüngst die Projektgesellschaft Merkur Offshore in ihrer milliardenschweren Neufinanzierung.
Der Kontakt zwischen dem Bielefelder Mischkonzern und Hengeler-Partner Schiessl geht auf eine Transaktion zurück, in der der renommierte Corporate-Spezialist auf der Gegenseite beriet: 2008, als die Oetkers sich aus dem Versicherungsgeschäft zurückzogen und den Hamburger Versicherer Condor an die R+V Versicherung abgaben, beriet Schiessl auf Käuferseite. Die Inhouse-Abteilung von Oetker ist ansonsten im Markt dafür bekannt, auch größere Transaktionen selbst zu stemmen. So betreuten das Team um Mai nicht nur den Condor-Verkauf ohne externe Hilfe, sondern auch den Kauf des Getränkeherstellers Bionade und den Erwerb von Coppenrath & Wiese.
Ein anderer Düsseldorfer Hengeler-Partner ist zudem in dem schwelenden Familienstreit als Berater tätig. Prof. Dr. Gerd Krieger steht hier an der Seite der Kinder aus den ersten beiden Oetker-Ehen. (Christine Albert)