Im Juli hatten bereits Ufer und Prof. Dr. Christoph Knauer von der bekannten Strafrechtsboutique Ufer Knauer ihre Trennung zum Jahresende verkündet.
Von Grub Brugger kommen vier Anwälte: Neben Scharf sind es Dr. Andreas Weitzell (36), der ebenfalls als Equity-Partner einsteigt, sowie of Counsel Joachim Eckert (74) und Associate Benedikt Funken (33). Equity-Partner in der neuen Einheit wird außerdem Dr. Erik Buhlmann (45), der zurzeit als Salary-Partner bei Ufer Knauer tätig ist. Ufer Scharf wird insgesamt vier Equity-Partner, zwei Salary-Partner, zwei Counsel, zwei Associates und zwei of Counsel zählen.
Beide Teams waren in der Vergangenheit in zahlreichen Verfahren präsent, die die Öffentlichkeit elektrisierten. So stand Ufer etwa an der Seite von Ex-Deutsche-Bank-Chef Anshu Jain, an der Seite von Daimler in der Dieselaffäre und vertrat Freshfields Bruckhaus Deringer in Sachen Cum-Ex. Auch der FC Bayern München mandatierte Ufer.
Ähnlich liest sich die Mandatsliste von Scharf und seinem Team: auf sie setzte Ex-Siemens-Chef Heinrich von Pierer genauso wie Ex-Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer, Anton Schlecker, Bernie Ecclestone und der frühere Vorstandsvorsitzender der Deutschen Börse Carsten Kengeter. Ufer und Scharf waren beide im Maskendeal um die ehemaligen CSU-Abgeordneten Georg Nüßlein und Alfred Sauter im Einsatz: Ufer vertrat den verwickelten Unternehmer, Scharf Nüßlein.
Neuer Player am Markt
Mit Ufer Scharf entsteht nun eine Kanzlei, die sich ganz der wirtschaftsstrafrechtlichen Beratung von Individuen und Unternehmen verschreibt. Dieses Profil war auch einer der Gründe, warum sich die Grub Brugger-Strafrechtler für die neue Konstellation entschieden. Sie hatten zunehmend ein spezialisiertes Kanzleiprofil vermisst.
Grub Brugger konzentriert sich mit den Partnern Michael Vilgertshofer, Dr. Michael Jilek, Hendrik Wolfer und Dr. Ulrike Helling sowie mit dem Zivilrechts-Team in München wie bisher auf die Kerngeschäftsfelder der Kanzlei. Einen besonderen Namen hat sich die Kanzlei vor allem bei der Sanierung und Restrukturierung gemacht. In München verbleiben dort nun noch insgesamt sieben Anwälte. Das strafrechtliche Know-how liefert künftig das Frankfurter Büro mit Dr. Sebastian Gall und Philipp Nuber.
Ufer Scharf ist nun eine weitere Strafrechtseinheit, die sich neu konstituiert. In Frankfurt hatte zuletzt das Strafrechtsteam von Klinkert die Selbstständigkeit zum Jahresbeginn verkündet. Auch Dr. Thomas Richter, zuvor bei HammPartner, eröffnete zum Oktober die eigene Kanzlei namens ‚Richter‘. Dr. Tilman Reichling von Feigen Graf und Dr. Johannes Corsten von Kempff Schilling + Partner sind seit diesem Monat unter ‚Reichling Corsten‘ am Start.