Haarmann ist seit 2012 bei Volkswagen. Zuletzt leitete er innerhalb der Rechtsabteilung den Bereich Corporate und Regulatory. Er berichtet in der neuen Funktion direkt an Döss als Vorstand für Recht und Integrität. Im Bereich Recht, den Haarmann nun verantwortet, sind insgesamt gut 250 Mitarbeiter beschäftigt.
Vor seiner Arbeit bei VW war Haarmann Staatsanwalt und danach Richter am Oberlandesgericht Braunschweig. Bei VW stieg Haarmann zunächst in der Compliance-Abteilung ein, die zwei Jahre zuvor aus dem Rechtsbereich herausgelöst worden war.
Krisenerprobt auf den General-Counsel-Posten
Der neue Chefjurist ist krisenerprobt. Er und Döss dürften sich gut kennen, denn sie haben in den vergangenen Jahren bei der Beseitigung diverser Diesel-Baustellen zusammengearbeitet, so etwa bei den Verhandlungen der Bußgelder. Auch an den Auseinandersetzungen um die Durchsuchungen bei VW und der Investigation-Kanzlei Jones Day war Haarmann nach JUVE-Informationen beteiligt.
Abseits der Dieselaffäre war Haarmann zuletzt mit dem EU-Kartellverfahren um die Adblue-Technik befasst. Im Sommer hatte die EU-Kommission im sogenannten Autokartell gegen Daimler, BMW und VW insgesamt fast eine Milliarde Euro an Bußgeldern verhängt. Es waren die ersten EU-Kartellbußgelder überhaupt aufgrund von Beschränkungen der technischen Entwicklung.