Das Pariser ist nach London, Brüssel, Berlin und Düsseldorf das fünfte Büro der Kanzlei in Europa und das zehnte weltweit. Büroleiter Geelhand ist seit drei Jahren bei Hausfeld, für die er 2014 das Brüsseler Büro eröffnete. Der Franzose war zuvor zehn Jahre General Counsel des Reifenkonzerns Michelin. Als Großabnehmerin von Chemieprodukten entstand Michelin durch Kartelle großer Schaden. Michelin schaffte es mit Geelhand, zum Pionier der privaten Durchsetzung von Kartellschadensersatz in Frankreich zu werden.
Der deutsche Hausfeld Managing-Partner Christopher Rother ist so etwas wie das deutsche Pendant zu Geelhand. Wie Geelhand in Frankreich Michelin zum Schadensersatz-Pionier machte, gelang dies Rother in Deutschland mit der Deutschen Bahn. Als deren Chef-Kartellrechtler baute Rother eine eigene Abteilung für Kartellschadensersatz auf, die dem Staatskonzern viel Geld einspielte. Heute wird dieses Modell von anderen Konzernen eifrig nachgeahmt.
Nächster Schritt: Niederlande?
Rother verließ die Bahn Ende 2015 zu Hausfeld. Kurz darauf stieß Dr. Alex Petrasincu von Jones Day zum Team, der inzwischen Equity-Partner ist und das junge Düsseldorfer Büro leitet. In Deutschland sind aktuell 17 Anwälte für die Kanzlei tätig, überwiegend Kartellrechtler – neben Rother und Petrasincu ein Salary-Partner und eine Counsel. Prominente Fälle der Kanzlei sind die Vertretung der Plattform Myright bei Diesel-Massenklagen gegen VW sowie Klagen gegen das Lkw- und das Wälzlagerkartell. Zudem vertritt Hausfeld Interessenverbände wie den Bundesverband deutscher Zeitungsverleger in Kartellverfahren der EU-Kommission gegen Google.
In Paris werden neben Geelhand die of Counsel Geneviève Labbe-Beaumont und mehrere Associates tätig sein. Falls Hausfeld ihr Wachstum in Europa fortsetzt, halten viele im Markt ein Büro in den Niederlanden für den nächsten logischen Schritt. Holland ist neben Deutschland und Großbritannien der führende europäische Schauplatz für Hausfelds größte Spezialität: Kartellschadensersatzklagen.