Drinhausen hatte 1997 seine berufliche Laufbahn bei Hengeler Mueller begonnen und war 2001 zu Linklaters gewechselt. Bereits 2004 ernannte die Kanzlei den Corporate-Anwalt zum Partner. Drinhausen ist auf M&A-Transaktionen, komplexe grenzüberschreitende Umstrukturierungen und insbesondere SE-Umwandlungen spezialisiert.
Zuletzt lag ein weiterer Schwerpunkt auf der Beratung von Unternehmensorganen: So beriet er in jüngerer Zeit mehrfach Gremien von Großkonzernen in Krisensituationen oder bei internen Untersuchungen. Zu seinen Highlight-Mandaten zählten zuletzt das viel beachtete Gutachten über die Abberufung von Commerzbank-Vorständen (mehr…) sowie die Beratung von Roland Berger in dem langjährigen Konflikt mit ausgeschiedenen Partnern (mehr…).
In den vergangenen zwei Jahren entwickelte sich jedoch vor allem die Deutsche Bank zu einer seiner Schlüsselmandantinnen. So beriet Drinhausen das Geldhaus im Zusammenhang mit dem Vorwurf des Umsatzsteuerbetrugs im CO2-Zertifikatehandel sowie im Hintergrund zu den Streitigkeiten mit Leo Kirch, etwa zum letztlich gescheiterten Vergleich mit dessen Erben (mehr…).
Bei Linklaters sollen die Lücke, die der Weggang Drinhausens in der Organberatung reißt, zunächst Corporate-Chef Dr. Hans-Ulrich Wilsing sowie der erfahrene Frankfurter Partner Prof. Dr. Wilhelm Haarmann füllen.
Deutsche Bank stellt sich für Zukunft auf
Als die Bank den Posten des Chefsyndikus für Deutschland, Mittel- und Osteuropa neu besetzen musste, hatte sie mit Christof von Dryander (59) von Cleary Gottlieb Steen & Hamilton ebenfalls auf einen erfahrenen Berater zurückgegriffen (mehr…). An ihn berichtet Drinhausen künftig. In der Rechtsabteilung wird er eng mit Dr. Mathias Otto zusammenarbeiten, der nun ebenfalls die Position des Co-Deputy General Counsel für Deutschland, Mittel- und Osteuropa innehat. Das geht aus einer Pressemitteilung der Bank hervor. Otto war seit der Umstrukturierung im Vorjahr von Dryanders Stellvertreter (mehr…).
Der Gewinn von Drinhausen reiht sich in die Reihe von renommierten Quereinsteigern bei der Deutschen Bank ein. Neben von Dryander holte die Bank im Sommer die angesehene Clifford Chance-Partnerin Daniela Weber-Rey als Chief Governance Officer und Deputy Global Head Compliance hinzu (mehr…). Zudem schuf der Dax-Konzern im März eine neue Abteilung Litigation & Enforcement, die übergreifend von dem früheren Leiter des Rechts- und Compliance-Teams von Daimler, Dr. Thomas Altenbach, geleitet wird (mehr…).
Schließlich übernimmt zum Jahreswechsel der bisherige General Counsel der Erste Bank Group, Dr. Ulrich Göres, bei der Deutschen Bank die weltweite Verantwortung für Anti-Geldwäsche und Financial Crime (mehr…). Zum selben Zeitpunkt wird der McKinsey-Direktor Dr. Thomas Poppensieker Sonderbeauftragter für die Stärkung der Kontrollstrukturen über Geschäfts- und Infrastrukturbereiche.
Mit Drinhausens Wechsel stellt die Bank nun offenbar bereits Weichen für die Zukunft. Marktbeobachter erwarten ein Stühlerücken in der international aufgestellten Rechtsabteilung, sobald der 63-jährige General Counsel Richard Walker in den Ruhestand geht. (Marcus Jung, Jörn Poppelbaum)