Zwar bewegten sich im vergangenen Geschäftsjahr fast alle Kanzleien der JUVE-Umsatzliste in einem lebhaften Markt. Aber die riesige Zahl von Prozessen, die VW im Zuge des Dieselskandals zu bewältigen hat, ist doch für einige zu einer besonderen Goldgrube geworden.
Umsätze der Dieselkanzleien wachsen doppelt so stark wie der Markt
Die Kanzleien, die nach JUVE-Recherchen am meisten mit Dieselprozessen beschäftigt waren, verzeichneten ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 15,8 Prozent. Damit lagen sie deutlich über dem Mittelwert der JUVE 100 Umsatz, der bei 8,0 Prozent lag. Auch beim Personalwachstum hatten die Dieselkanzleien die Nase vorn, wenn auch weniger deutlich als beim Umsatz. Durchschnittlich 7,4 Prozent mehr Full-Time-Equivalents (FTE) arbeiteten dort. Die FTE-Wachstumsrate insgesamt lag demgegenüber nur bei 4,9 Prozent.
Doch die Dieselkanzleien bilden keine homogene Gruppe, sondern verfolgen äußerst unterschiedliche Strategien, um die Arbeit zu bewältigen – und das zeigen auch die Zahlen. Die kleineren Kanzleien, meist deutsche Mittelstandkanzleien, verdonnerten ihre Anwälte einfach dazu, mehr zu arbeiten. Sie behandelten das Mandat damit wie jedes andere arbeitsintensive und umsatzstarke Mandat – ein Geldregen, der nur selten auftritt. Andere reagierten, indem sie ordentlich aufrüsteten: Nicht nur, dass sie festangestellte Associates rekrutierten, sie setzten vor allem auf eine Heerschar von Projektanwälten und investierten in ihre IT-Infrastruktur, um die Arbeitsflut zu bewältigen.
Mehr über die unterschiedlichen Strategien von Kanzleien, denen der Dieselkomplex ein Ausnahmemandat beschert, lesen Sie im aktuellen JUVE Rechtsmarkt 10/2019.