Der Dieselskandal hat viele Entwicklungen beschleunigt: Denn das gute Dutzend Kanzleien, das für den VW-Konzern massenhaft Verbraucher- und Händlerklagen abwehrt, war gezwungen, die internen Abläufe zu optimieren, neue Wege in der Personalgewinnung zu testen und Arbeitsschritte zu automatisieren, wo es nur ging. Dies betraf neben der koordinierenden Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer auch weitere Kanzleien wie Beiten Burkhardt, Luther oder Taylor Wessing. Längst investieren aber nicht nur diese Kanzleien einen Teil der Gewinne in Legal-Tech-Tools und den Aufbau von Service Centern.
Denn auch die Rechtsabteilungen krempeln ihre Arbeitsprozesse weit über den Einsatz von Legal Tech hinaus um. Mandanten verlangen heute mehr Gegenleistung für ähnliches Geld wie noch vor ein paar Jahren, mit den technischen Standards steigt auch das marktübliche Tempo bei der Bearbeitung umfangreicher Projekte.
Besonders zügig stellen sich einige Kanzleien mit britischem Ursprung den neuen Anforderungen: zum Beispiel Allen & Overy, Freshfields, Clifford Chance, Bird & Bird oder Fieldfisher. Und Eversheds Sutherland will von den im dortigen Markt zugelassenen Alternative Business Structures (ABS) Gebrauch machen, die Fremdkapitaleinsatz und Joint Ventures ermöglichen.
Doch auch im deutschen Markt und in der hiesigen berufsrechtlichen Diskussion verschieben sich die Grenzen.
Ausführlich setzt sich das soeben erschienene JUVE Handbuch Wirtschaftskanzleien 2019/2020 mit diesen Trends und Entwicklungen auseinander. Alle Inhalte sind auch online mit Suchfunktion und Navigation verfügbar.
Wie seit mehr als 20 Jahren stellt das Buch zudem das Ranking der aktuellen JUVE Top 50 vor, also der 50 Kanzleien, die bundesweit eine besondere Reputation genießen. Diese ergibt sich aus Kompetenz, Qualität und Komplexität der ihnen anvertrauten Mandate, aber auch daraus, wie geschickt die Kanzleien sich strategisch im sich verändernden Markt bewegen, ob also ihre Aufstellung und ihre Services zu dem passen, was Mandanten erwarten.
Hier geht’s zum Ranking und den Bewertungen der Top 50-Kanzleien.
Für dieses und die anderen Rankings des JUVE Handbuchs hat die 34-köpfige Fachredaktion monatelang recherchiert, über 12.000 Gespräche mit Kanzleien und Unternehmen geführt und mehr als 7.000 Fragebögen und schriftliche Informationen ausgewertet.
Dies sind die Recherchekriterien.