Kanzlei in der Krise

Berger Steck verliert wichtiges Steuerteam an DLA Piper

Autor/en
  • JUVE

Die Frankfurter Kanzlei Berger Steck & Kollegen muss den Verlust des Steuerpartners Dr. Konrad Rohde (40) verkraften, der zum August mit drei Associates zu DLA Piper wechselt. Zudem gibt es Anzeichen dafür, dass weitere Abgänge folgen.

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Konrad Rohde
Konrad Rohde

Rohde ist einer von sechs Geschäftsführern bei Berger Steck und hält 12,5 Prozent der Anteile an der als GmbH geführten Kanzlei. Er ist ein langjähriger Weggefährte des Namenspartners Dr. Hanno Berger. Mit ihm hatte Rohde zunächst viele Jahre als Associate bei Shearman & Sterling zusammen gearbeitet, bevor sie dann dann Mitte 2004 gemeinsam zur US-Kanzlei Dewey Ballantine wechselten, der Vorgängerin von Dewey & LeBoeuf (mehr…). Mitte 2010 folgte dann der Schritt in die Selbstständigkeit, als sich bei Dewey ein größeres Team abspaltete und Berger Steck & Kollegen gründete (mehr…).

Mit Rohde und den drei Associates Gitta Gehring, Astrid Nowakowski und Dr. Björn Enders verliert die Kanzlei nun eine wesentliche Stütze des Geschäfts, auch wenn mit Namenspartner Berger und Gabriele Paris noch zwei Partner und mit Jörn Matuszewski ein Counsel für die Steuerpraxis stehen. Derzeit noch stabil präsentiert sich dagegen die investmentrechtliche Praxis um den zweiten Namenspartner Dr. Kai-Uwe Steck.

Auseinandersetzungen um Cum-Ex-Geschäfte belasten Berger Steck & Kollegen

Seit einiger Zeit befindet sich die Boutique jedoch insgesamt in schwierigem Fahrwasser. Berger ist sehr bekannt für die Strukturierung steueroptimierter Finanzprodukte. Auch Rohde hat in diesem Umfeld seinen Beratungsschwerpunkt. Daneben berät er zu Finanzierungsfragen, strukturiert offene Fonds und begleitet die steuerliche Seite von Unternehmenstransaktionen.

Insbesondere für steueroptimierte Kapitalanlagen ist das Geschäft aber schwieriger geworden. Der Gesetzgeber hat vielen Gestaltungen einen Riegel vorgeschoben, wie Cum-Ex-Deals oder dem sogenannten Goldfinger-Modell. Zudem stehen einige in der Vergangenheit gewählte Strukturen auf dem Prüfstand und sind Gegenstand finanz- und zivilgerichtlicher Auseinandersetzungen. Bekannt geworden ist etwa der Fall des Berger-Mandanten Rafael Roth, der sich auf Cum-Ex-Geschäfte eingelassen hat und sich nun mit der Bank HVB und dem Fiskus streitet (mehr…).

In diesem Fall ist seit Ende 2012 auch die Staatsanwaltschaft tätig. Die Beamten ermitteln gegen verschiedene HVB-Mitarbeiter, aber auch gegen Roth und Berger selbst (mehr…). Experten gehen davon aus, dass sich die Klärung der Fragen noch Jahre hinziehen wird. Berger ist über den Fall Roth hinaus von zahlreichen streitigen Fällen betroffen.

Schub für DLA

Auf der anderen Seite gewinnt die DLA-Steuerpraxis durch den Zugang des Rohde-Teams deutlich an Schlagkraft. Bislang spielte die Sozietät in diesem Beratungssegment in Deutschland keine wichtige eigenständige Rolle. Zuletzt hatte sogar im Mai Florian Haase, der Leiter der Steuerpraxis, die Kanzlei verlassen. Er kehrte nach nur zwei Jahren wieder zu seiner früheren Kanzlei Rödl & Partner zurück (mehr…).

Aktuell hat DLA mit Martin Heinsius in Frankfurt und Heinz Zimmermann in Köln lediglich zwei Steuerpartner in ihren Reihen, dazu kommen drei Associates und ein of Counsel.

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