Mit Kullmann kommen mehrere jüngere Partner von Kirkland: Aus dem Corporate-Team sind Dr. Björn Holland, Dr. Christian Zuleger, Dr. Marcus Klie und Nicole Schlatter, hinzu kommen Finanzrechtler Dr. Markus Feil und Steuerrechtler Dr. Roderic Pagel.
Bei Sidley treffen sie auf frühere Kirkland-Kollegen: Dr. Jan Schinköth kam Anfang Februar von DLA Piper, er war bis 2013 Partner bei Kirkland.
Erik Dahl ist seit März 2016 bei Sidley in München. Sein Wechsel hatte den Wiederaufbau der deutschen Sidley-Praxis eingeleitet. Zuvor war 2014 das Frankfurter Büro geschlossen worden, das auf Kapitalmarkttransaktionen fokussiert war. Im Moment gibt es kein Anzeichen dafür, dass das Frankfurter Büro wieder aufgebaut wird.
Kullmann kam 2004 von Clifford Chance zu Kirkland und hat seitdem mit seinem Team eine breite Private-Equity-Praxis aufgebaut. Er unterhält enge Beziehungen zu Fonds wie Gilde, den er vergangenes Jahr etwa beim Kauf der baden-württembergischen Losberger-Gruppe und des Schmuckanbieters Amor beraten hat. Im selben Jahr hatten Kullmann und Schlatter Capiton beim Verkauf des Verpackungsherstellers Schur Flexibles begleitet.
Der Wechsel von Bismarcks ist eine weitere Überraschung: Er gilt als einer der erfahrensten Restrukturierungsexperten im Markt. Nach einer langen Karriere bei Clifford Chance war er 2009 zu Linklaters gegangen. Zuletzt hat er die Banken bei der Petroplus-Insolvenz beraten und die Restrukturierung von H.C. Stark begleitet. Dabei arbeitete er Seite an Seite mit der Londoner Linklaters-Partnerin Yen Sum. Sie wechselte Ende 2016 zu Sidley in London. Auch dort hat die US-Kanzlei in letzter Zeit in eine Reihe von Quereinsteigern investiert.
Für Kirkland bedeutet der Abgang der sieben Partner eine deutliche Verkleinerung der deutschen Praxis. Allerdings bleiben ihr wichtige Partner wie der Restrukturierungsstar Dr. Leo Plank und Dr. Achim Herfs, der bis zu seinem Wechsel zu Kirkland im April 2016 Hengeler-Partner war. Im Sommer 2015 hatte sich Kirkland zudem mit dem Private-Equity-Experten Dr. Jörg Kirchner von Latham & Watkins verstärkt. Über die aktuellen Personalien sagte Kirchner, man bedauere die Weggänge. „Sie sind alle geschätzte Kollegen.“ (Aled Griffiths)