Nach langer Suche

Herbert Smith Freehills gewinnt ersten Litigation-Experten

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  • JUVE

Die britisch-australische Top-Kanzlei Herbert Smith Freehills baut zum Februar eine Dispute-Resolution-Praxis in Deutschland auf. Als erster Litigation-Partner kommt Dr. Mathias Wittinghofer in Frankfurt hinzu. Der 39-jährige Experte für gesellschaftsrechtliche Streitigkeiten und Bankenprozesse war zuletzt vor Ort als Local-Partner bei Baker & McKenzie tätig.

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Mit dem Zugang von Wittinghofer erfüllt sich Herbert Smith Freehills ihren lang gehegten Wunsch nach einer eigenen deutschen Prozess- und Schiedspraxis. Unmittelbar nach der gescheiterten Fusion mit Gleiss Lutz 2011 hatte sich die Sozietät, damals als Herbert Smith firmierend, offensiv zu ihren Öffnungsplänen in Deutschland geäußert (mehr…). Schwerpunkt sollte neben Corporate und Banking auch Litigation werden, denn die Vorgängerkanzlei von Herbert Smith Freehills ist im Londoner Kanzleimarkt neben Freshfields Bruckhaus Deringer besonders bekannt für ihre Prozessarbeit gewesen. Bisweilen sollen die Litigation- und die Corporate-Praxis von Herbert Smith gleichauf gelegen haben.

Nach einer langen Vorlaufphase eröffnete Herbert Smith Freehills schließlich im Frühjahr 2013 in Frankfurt mit dem ehemaligen Gleiss-Partner Dr. Ralf Thaeter (mehr…). Auf den Corporate-Anwalt folgten ein M&A-Quereinsteiger von Norton Rose Fulbright (mehr…) sowie ein Immobilien-Team von SJ Bewin (mehr… und mehr…). Nachdem sich kein geeigneter Litigation-Kandidat fand, war die deutsche Praxis bislang bei streitigen Themen auf Schützenhilfe aus London angewiesen. 

Der neue Partner Wittinghofer kommt aus einer angesehenen Dispute-Resolution-Praxis. Bei Baker konnte er sich bereits als jüngerer Anwalt einen Namen als Spezialist bei Streitigkeiten um Finanzprodukte aufseiten von Banken, Emittenten und Fondshäusern erarbeiten. So ist er langjährig für die LBBW tätig und begleitet die Landesbank in ihrem Streit um riskante Finanzwetten gegen die Kommunalen Wasserwerke Leipzig (mehr…). Das Verfahren ist mittlerweile in der Berufungsinstanz vor dem Oberlandesgericht Dresden anhängig. Zudem arbeitete Wittinghofer in der internationalen Schiedspraxis von Baker mit, aus der eine Reihe von bekannten Partnern hervorgegangen sind. Seine Schwerpunkte als Parteivertreter und teilweise als Schiedsrichter liegen bei Post-M&A-Fällen.

Mit ihm will Herbert Smith Freehills schnell den Anschluss an die führenden Prozess- und Schiedspraxen suchen, was angesichts der mittlerweile hohen Dichte an spezialisierten Anwälte in Frankfurt eine ambitionierte Aufgabe ist. Für die Kanzlei arbeiten rund ein Dutzend Berufsträger in Deutschland, davon sind vier Partner. 

Obwohl der Fachbereich Dispute Resolution bei Baker viele Anwälte umfasst und der Wettbewerb unter den Local-Partnern groß ist, gab es in den vergangenen Jahren kaum Weggänge. 2012 wechselte der Berliner IP- und Litigation-Experte Dr. Stefan Dittmer zu DLA Piper nach Hamburg (mehr…), kurz zuvor verließ ein bereits im Markt anerkannter Associate die Schiedspraxis, um sich Gleiss Lutz anzuschließen.

„Der Weggang von  Wittinghofer trifft uns nicht unvorbereitet“, sagte Dr. Stephan Spehl, Co-Praxisgruppenleiter für Dispute Resolution bei Baker & McKenzie in Deutschland. „Gerade in Frankfurt haben wir auf der Ebene der jüngeren Partner mit Ragnar Harbst und Heiko Haller eine hohe Qualitätsdichte, mit der wir weiterhin sehr gut aufgestellt sind.“ Künftig arbeiten in der Praxis knapp 30 Berufsträger, darunter sind 6 Equity-Partner und 5 Local-Partner.

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