Martini ist durch die Arbeit in zahlreichen prominenten Insolvenzverfahren bekannt, so war er bei Aktiv Schuh, KTG Energie und der Göttinger Gruppe als Verwalter bestellt. Bei der KTG-Insolvenz hatte es ab 2016 bereits eine enge Zusammenarbeit zwischen ihm und Görg-Anwälten gegeben. Damals waren die Görg-Partner Dr. Thorsten Bieg und Prof. Dr. Gerrit Hölzle als Sanierungsvorstände engagiert, während Martini gerichtlich bestellter Sachwalter des Unternehmens war.
Im Berliner Görg-Büro stößt Martini nun auf den erfahrenen Hartwig Albers und den jüngeren Verwalter Sascha Feies. Görg zählt zu den führenden Restrukturierungspraxen und berät mit ihrer breiten fachlichen Aufstellung auch abseits der Verwaltertätigkeit in insolvenznahen Unternehmenssituationen. Dazu zählen immer wieder Sanierungen im Vorfeld von Insolvenzen. Die Kanzlei hat sich dabei auch in der Vergangenheit schon mehrmals erfolgreich durch die Integration von Quereinsteigern weiterentwickelt. Auch Bieg und Hölzle etwa, der heute die Insolvenzpraxis leitet, kamen vor einigen Jahren als externe Zugänge.
„Zombie-Unternehmen ohne nachhaltiges Geschäftsmodell“
Die Auflösung von Leonhardt Rattunde begründet die Kanzlei mit seit Jahren zurückgehenden Unternehmensinsolvenzen. In einer Stellungnahme heißt es: „Klassische Insolvenzen werden durch Instrumente außergerichtlicher Sanierungslösungen ersetzt und krisenbehafte Unternehmen werden seit 2020 staatlich gestützt, davon etliche Zombie-Unternehmen ohne nachhaltiges Geschäftsmodell.“
Aktuell bestehende Bestellungen seien aber höchstpersönlich und würden auch im Fall eines Wechsels weiter betreut. Ein schwerer Einschnitt bedeutete der Tod des hoch angesehenen Namenspartners Prof. Rolf Rattunde, der im Sommer 2019 mit 62 Jahren verstorben war. Aktuell sind in der Kanzlei 22 Anwältinnen und Anwälte tätig, darunter 5 Insolvenzverwalter und 3 Notare. Das Notariatsgeschäft dürfte anders als der Insolvenzbereich angesichts des Immobilienbooms wenig von Rückgängen betroffen sein.