Der 48-jährige Liersch ist seit über 20 Jahren im Insolvenz- und Sanierungsgeschäft tätig und in Norddeutschland auch wegen seiner politischen Aktivitäten bekannt. Zu Beginn seiner Laufbahn war er bei Schultze & Braun als Insolvenzverwalter tätig und leitete deren Standort in Hannover. Von 2009 bis 2013 war Liersch dann Staatssekretär im Niedersächsischen Wirtschaftsministerium, als das Land von einer CDU/FDP-Koalition unter Christian Wulff beziehungsweise David McAllister regiert wurde.
Seit 2013 ist Liersch wieder Anwalt. Bei Brinkmann Weinkauf beriet er Unternehmen in der Krise und begleitete für die Kanzlei verschiedene Eigenverwaltungsverfahren, zuletzt als Generalhandlungsbevollmächtigter des Drohnenherstellers EMT. Dort gab es im übrigen eine enge Zusammenarbeit mit Pluta. Während der Münchner Pluta-Partner Ivo-Meinert Willrodt der vom Amtsgericht Weilheim bestellte Sachwalter des Unternehmens war, koordinierte Brinkmann Weinkauf die Sanierung. EMT wurde schließlich an Rheinmetall verkauft.
Interdisziplinärer Sanierungsansatz
Mit nunmehr zwei Partnern und drei Associates gehört das Beratungsfeld Insolvenz und Restrukturierung unverändert zu den Schwerpunkten von Brinkmann Weinkauf. Dazu gehört neben der Mandatierung in Eigenverwaltungsfällen und der Sanierungsberatung auch die Bearbeitung von Prozessen.
Pluta hatte vor gut elf Jahren begonnen, den niedersächsischen Markt in Angriff zu nehmen. Zugänge wie Torsten Gutmann, Dr. Christian Kaufmann und später Stefan Meyer verstärkten in erster Linie den Verwalterzweig. Sie sorgten für eine spürbare regionale Ausdehnung der zuvor eher süddeutsch orientierten Gesellschaft, die zudem immer stärker auf einen interdisziplinären Sanierungsansatz Wert legt. Mittlerweile zählt Pluta knapp 300 Experten aus verschiedenen Berufen, darunter rund 100 Juristinnen und Juristen. Liersch wird gemeinsam mit Gutmann und Ingo Thurm den Standort in Hannover leiten und Prokura erhalten. In Abstimmung mit Dr. Maximilian Pluta als Leiter des Pluta-Beratungszweiges soll er den Geschäftsbereich Eigenverwaltung und Sanierung gemeinsam mit den Hannoveraner Kolleginnen und Kollegen ausbauen. Über die Frage nach einer Gesellschafterstellung wird nach Auskunft der Kanzlei in einem nächsten Schritt entschieden.
