Die Zahlen basieren allerdings auf einer Pro-forma-Berechnung der Kanzlei für die Kalenderjahre 2009 und 2010. Tatsächlich umfasste das erste gemeinsame Geschäftsjahr der neu entstandenen Kanzlei nur acht Monate. Der Zusammenschluss Hogan Lovells startete erst zum Mai 2010 mit Ende des alten Geschäftsjahres von Lovells (mehr…). Künftig bilanziert die Kanzlei zum Ende des Kalenderjahres.
Entsprechend der fiktiven Berechnung hatten die vier deutschen Lovells-Standorte und die Berliner und Münchner Anwälte von Hogan & Hartson Raue, die sich der Fusion angeschlossen haben, im Kalenderjahr 2009 rund 137 Millionen Euro erwirtschaftet. Dieses Ergebnis steigerten sie für das fiktive vollständige gemeinsame Geschäftsjahr 2010 auf 143 Millionen Euro.
Tatsächlich hatten die Lovells-Büros Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München in ihrem Ende April 2010 endenden letzten eigenständigen Geschäftsjahr ein Ergebnis von 134,2 Millionen gemeldet (mehr…). Die genauen Zahlen für die Hogan & Hartson-Anwälte sind nicht bekannt.
Für die vier Lovells-Standorte, die den überwiegenden Teil der deutschen Hogan Lovells-Praxis stellen, bedeutete das Ergebnis 2009/10 im dritten Jahr in Folge einen Umsatzrückgang. 2006/2007 hatten sie ihr bis dato bestes Ergebnis mit 145 Millionen eingefahren. Beobachter hatten eine mögliche positive Geschäftsentwicklung in den zurückliegenden Monaten stets als psychologisch wichtiges Signal für den Auftakt von Hogan Lovells in Deutschland gesehen, insbesondere nachdem die Mehrheit der ehemaligen Anwälte von Hogan & Hartson Raue sich nicht der Fusion angeschlossen hatten (mehr…).
Angesichts der anhaltend herausfordernden Marktbedingungen zeigte sich Dr. Christoph Küppers, Managing Partner für Kontinentaleuropa, aber mit dem ersten Ergebnis sehr zufrieden. „Unsere Mandanten haben den Zusammenschluss äußerst positiv aufgenommen, und das Zusammengehen von Hogan & Hartson und Lovells erweist sich als eine richtige Entscheidung.“
Weltweit fiel das Ergebnis von Hogan Lovells etwas schlechter als in Deutschland aus. Der Umsatz der Gesamtkanzlei fiel von 1,68 auf 1,66 Milliarden US-Dollar. Kontinentaleuropa, wozu auch die deutschen Büros zählen, trug zu diesem Ergebnis 24 Prozent bei und liegt damit weiterhin gleichauf mit London. Die US-Büros erwirtschafteten 46, Asien und der Mittlere Osten 6 Prozent am Gesamtumsatz. Den durchschnittlichen Gewinn pro Partner steigerte Hogan Lovells dagegen um 10 Prozent auf 1,14 Millionen US-Dollar. Für die deutschen Büros veröffentlicht die Kanzlei keine Gewinnzahlen.