Mit Abstand am meisten Widerhall fand die Übersicht zu den Kanzleien, die in den vergangenen beiden Jahren Covid-19-Wirtschaftshilfen in Anspruch nahmen. Aus den Daten des Transparenzportals des Wiener Finanzministeriums ergibt sich, dass die 20 Empfängerinnen mit den höchsten Beträgen auf über 4,2 Millionen Euro kamen. 21 Einheiten erhielten sechsstellige Beträge, 18 von ihnen haben ihren Sitz in der Donaumetropole.
Zu den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie traten 2022 die Probleme durch Lieferengpässe und hohe Energiepreise hinzu. Betriebe wie Christof Industries und Bertsch Energy machte diese Gemengelage bereits zu Sanierungsfällen. Dies schlug sich insbesondere in der Berichterstattung in den letzten Wochen des Jahres nieder.
Bereits im Sommer hatten die Insolvenzrechtler Dr. Matthias Schmidt, Erland Pirker und Christian Podoschek die traditionsreiche Wiener Kanzlei Preslmayr verlassen und ihre eigene Kanzlei gegründet: Schmidt Pirker Podoschek. Viel Aufmerksamkeit erntete auch der Ausstieg von Dr. Stefan Prochaska bei PHH. Der Konfliktlösungsspezialist hatte die Kanzlei 2001 mit gegründet und rief 2022 eine neue Einheit ins Leben.
Vier Partner in zwei Jahren
Einen erheblichen Umbruch in der Wiener Partnerschaft vollzog auch Freshfields Bruckhaus Deringer. Sie ernannte in den beiden vergangenen Jahren je eine Partnerin und einen Partner in Wien: 2021 die Kartellrechtlerin Dr. Maria Dreher-Lorjé und den M&A-Spezialisten Dr. Ludwig Hartenau, 2022 die Steuerrechtlerin Dr. Katharina Kubik und den Schiedsrechtler Eric Leikin. Die langjährigen Partner Dr. Bertram Burtscher, Dr. Willibald Plesser und Dr. Michael Sedlaczek verließen die Kanzlei dagegen Ende April 2022.
Auf reges Interesse in der Berichterstattung stießen auch Causen mit Bezug zu digitalen Geschäftsmodellen, etwa dem Einsatz von Non-Fungible Tokens durch das Museum Belvedere in Wien. Die Auseinandersetzung um den Einsatz von Google Analytics spiegelt die ungeklärten Fragen um den grenzüberschreitenden Austausch von Daten wider.