Innogy-Übernahme

E.on holt sich fünf Milliarden mit Linklaters und Allen & Overy

E.on hat die Finanzierung für die Innogy-Übernahme mittelfristig gesichert: Der Energiekonzern schichtete die Zwischenfinanzierung der BNP Paribas über fünf Milliarden Euro wie geplant auf eine Gruppe von Banken um. Nach Angabe des Unternehmens ließen sich alle eingeladenen Banken darauf ein, damit die erste Brückenfinanzierung für den Großzukauf abzulösen. E.ons Aktienkaufangebot an die Innogy-Minderheitsaktionäre läuft nach derzeitigen Planungen Anfang Juli aus.

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Neil Weiand
Neil Weiand

Im März war ein umfangreicher Anteilstausch mit RWE bekanntgegeben worden. Im Zuge dessen will E.on den knapp 77-prozentigen Anteil von RWE an Innogy übernehmen. Um dies zu ermöglichen, hatte E.on zunächst einen Brückenkredit mit BNP Paribas vereinbart. Dieser teilt sich auf in einen 3-Milliarden-Kredit mit einer 18-Monats-Laufzeit und eine zweite Tranche über zwei Milliarden, die über fünf Jahre läuft. Schon damals wurde im öffentlichen Übernahmeangebot mitgeteilt, dass E.on als Garantiegeber plant, diese Zusagen an ein Konsortium von nationalen und internationalen Banken weiterzureichen.

Für das längerfristige Darlehen hat E.on nun ihren sogenannten Kernbanken jeweils Tranchen in Höhe von 400 Millionen Euro angeboten. Welche Banken zu dem Kreis der Auserwählten gehörten, gab das Düsseldorfer Unternehmen nicht bekannt. Der Energieversorger nutzt unterschiedliche externe Finanzierungsinstrumente, darunter auch Anleihen und Privatplatzierungen. Im November 2017 schloss er bereits mit 18 Banken eine syndizierte Kreditlinie über 2,75 Milliarden Euro ab.

Berater E.on
Inhouse Recht (Düsseldorf): Dr. Guntram Würzberg (General Counsel); Dr. Dermot Fleischmann (‎Head of Corporate & Finance Law), Dr. Cora Hartan
Linklaters (Frankfurt):  Dr. Neil Weiand, Dr. Urs Lewens (beide Federführung)

Berater Banken
Allen & Overy (Frankfurt): Thomas Neubaum (Federführung; Finanzierung), Dr. Hartmut Krause (Corporate), Dr. Mark Hallett; Associates: Louisa Drewniok (beide Finanzierung), Frederic Wünsche, Tatiana Marzoli (beide Corporate /M&A)

Thomas Neubaum
Thomas Neubaum

Hintergrund: E.on ist im Transaktions- und Finanzierungsgeschäft seit 2014 Mandantin von Linklaters. Die Gesellschaftsrechtler rund um Ralph Wollburg hatten seinerzeit den Umstrukturierungsprozess mitentwickelt. Die Kapitalmarktpartner Peter Waltz und Marco Carbonare flankierten im vergangenen Jahr das beschleunigte Platzierungsverfahren, als Aktien im Wert von 1,35 Milliarden Euro ausgegeben wurden. Kreditfinanzierungsexperte Weiand, der im vergangenen Jahr von Allen & Overy kam, kümmerte sich um die umfangreiche Brückenfinanzierung. Er hatte selbst schon Kontakte zur Finanzierungsabteilung von E.on. Sie hatte ihn noch zu Allen & Overy-Zeiten im vergangenen Herbst zur Kreditfinanzierung mandatiert.

Damals stand ein Team von Freshfields Bruckhaus Deringer aufseiten der Banken. Für die neue Finanzierung konnte sich nun Allen & Overy als langjährige Beraterin von BNP Paris positionieren. Mit dem Team um Neubaum hatte Weiand auch die Übernahmefinanzierung für die Bayer/Monsanto-Transaktion abgesichert. 2016 stand Allen & Overy zudem aufseiten der Banken, als E.on ihre Tochter Uniper an die Börse brachte. Das Corporate-Team um Krause wurde hier mit Blick auf die Finanzierungsbestätigung einbezogen.

Am 18.06.2018 wurde der Artikel ergänzt

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