Die 1985 gegründete Kanzlei Prinz Neidhardt Engelschall gilt als eine der ersten Einheiten im Markt, die sich das Presserecht explizit auf die Fahnen schrieb. Das gelang vor allem durch die Präsenz von Namenspartner Prinz, der das Presserecht schon vor Jahren prägte wie kaum jemand sonst. Aufsehen erregte er durch die Vertretung von Caroline Prinzessin von Hannover, für die er 1999 vor den Bundesgerichtshof (BGH) und 2004 vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) zog. Mit dem letztinstanzlichen Urteil, wonach das Persönlichkeitsrecht der Mandantin durch die Veröffentlichung von privaten Bildern verletzt worden sei, stärkte der EGMR die Persönlichkeitsrechte signifikant. Seither galt Prinz im Markt als der presserechtliche Vertreter des europäischen Hochadels schlechthin. Dieser Stempel haftet der Kanzlei zwar bis heute noch an, wird ihrer Beratungsbreite aber nicht gerecht. Zwar ist sie klar auf Betroffenenseite positioniert, vertritt aber neben bekannten Einzelpersonen auch zahlreiche Unternehmen.
Gesetzt im Dax und bei zahlreichen Prominenten
Dr. Nina Lüssmann, die seit 2009 in der Kanzlei ist und im Rahmen der Neuaufstellung zur Partnerin wurde, verantwortete bereits in den vergangenen Jahren den Bereich „Reputation Management Individual Clients“, also die Vertretung von Privatpersonen, während Prof. Dr. Dirk Dünnwald für den Bereich „Reputation Management Corporate Clients“ stand. Letztere Klientel gewann über die Jahre immer mehr Gewicht. Dünnwald – und noch mehr Prinz selbst – gelten bei einer Reihe Dax-Unternehmen als gesetzt, wenn negative Berichterstattung droht. Gerade Prinz ist es, der beste Kontakte in die Vorstandsetagen unterhält. So vertrat er etwa Ferdinand Piëch im Verfahren gegen den früheren Pressechef von VW. Aus dem Markt bekannt sind auch Mandanten wie SAP, Signal Iduna, Hasso Plattner und Roland Berger Unternehmensberatung. Den Bereich von Dünnwald übernimmt Dr. Volker Perten, der 2010 zur Kanzlei wechselte und nun ebenfalls Partner geworden ist. Zur Kanzlei Prinz Lüssmann Perten gehören außerdem noch drei Associates. Sabine Neidhardt, die zum Familien- und Erbrecht berät, hat sich aus der Kanzlei verabschiedet und firmiert jetzt unter Neidhardt Metz.
Neue Partnerschaft Irion Dünnwald
Dünnwald hat nach 17 Jahren die Kanzlei ebenfalls verlassen und schließt sich mit Tanja Irion zu Irion Dünnwald zusammen. Die Presserechtsspezialistin, die ihre Kanzlei 2000 gründete, war bis jetzt als Einzelkämpferin präsent, die über die Jahre zwar mit Associates, nicht aber mit weiteren Partnern gemeinsam auftrat. Als Referendarin verbrachte sie eine Stage bei Prinz, seit dieser Zeit kennt sie auch Dünnwald. Irions prominentester Fall ist fraglos die Vertretung von Max Mosley, den sie in zahlreichen Verfahren, unter anderem gegen Google, vertrat. Gleichzeitig steht sie aber auch an der Seite von Unternehmen, etwa der Commerzbank. Insofern ergänzen sich ihre Mandate gut mit denen von Dünnwald. Mit an Bord bleiben zudem zwei Associates, die auch vorher schon zusammen mit Irion arbeiteten.